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Trotz Kritik: IOC-Veteran Tröger verteidigt Spiele in China

Das deutsche IOC-Mitglied Walther Tröger verteidigt die Vergabe der Spiele an Peking. „Nein, es war kein Fehler“, sagte der Ex-Chef des Nationalen Olympischen Komitees im „Deutschland-Radio“. Wenn die Entscheidung heute noch einmal getroffen werden müsste, "dann würde sie genauso ausgehen“, sagte der 79-Jährige und sprach von einem "politischen Zeichen".

Die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees hatten 2001 in Moskau mehrheitlich für Peking als Gastgeber gestimmt. China mit seiner Bevölkerung sowie seinem Einfluss auf den Weltsport und seiner Erweiterung der sportlichen Möglichkeiten müsse das gleiche Recht haben wie alle anderen, die dem IOC angeschlossen seien, sagte Tröger. Dennoch denke er auch an Schattenseiten der Spiele in „einem prekären Land“.

Tröger verteidigte die IOC-Regel, dass in den olympischen Wettkampfstätten Demonstrationen nicht erlaubt sind, „weil man die eben gar nicht steuern kann. Das Schlimmste wäre doch, wenn das IOC sagen würde: Es ist erlaubt, für Menschenrechte in China zu demonstrieren, aber es ist nicht erlaubt, etwa für Kosovo in Serbien zu demonstrieren“, sagte er.

Für Proteste böte sich „eine Fülle von Möglichkeiten“, meinte Tröger. „Da verbietet das IOC nichts. Da kann es auch gar nichts verbieten.“ Der 79-Jährige nannte als Beispiele Pressekonferenzen, aber auch Gespräche „mit dem Mann auf der Straße“. Zudem habe IOC-Präsident Jacques Rogge auf die Problematik der Menschenrechte in China hingewiesen.

Dem deutschen Team traut der frühere Chef de Mission in der Medaillenwertung einen Platz zwischen vier und zehn zu. Zudem bezeichnete Tröger die deutschen Chancen auf die Ausrichtung Olympischer Winterspiele 2018 in München für „gut“. Tröger: „Nicht nur, weil es Winterspiele sind, sondern weil wir in der Tat einmal wieder dran sind.“ Zu den Möglichkeiten von Thomas Bach, 2013 IOC-Präsident zu werden, meinte Tröger, derzeit habe der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) „gute Chancen. Vielleicht wäre er gegenwärtig eine Bank“, aber es könne natürlich auch Nachrücker geben. (dpa)

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