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Sport: Jansen und Zwayer müssen warten

Schiedsrichter-Liste für die neue Saison erstellt

Berlin Der einer Beteiligung am Wettskandal beschuldigte Schiedsrichter Jürgen Jansen bleibt wie Felix Zwayer auf der Bundesliga-Liste für die Saison 2005/06. Allerdings werden beide bis zum Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft weiterhin bei keinem Spiel amtieren. Das legte der DFB- Schiedsrichterausschuss in Berlin fest. „Wir erhalten bis dahin in den beiden Fällen den Status quo“, erklärte Volker Roth als Vorsitzender des Ausschusses. „Beides ist weiter möglich, sowohl seine Schuld als auch seine Unschuld“, ergänzte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger und verwies auf die Staatsanwaltschaft, die über wesentlich intensivere Ermittlungsgrundlagen verfüge als der DFB.

An dieser grundsätzlichen Haltung würde auch die ausstehende Reaktion des DFB-Sportgerichts auf die Anklage des Kontrollausschusses gegen Jansen und Zwayer nichts ändern, machte Zwanziger deutlich. DFB-Richter Rainer Koch will sich wahrscheinlich am Dienstag äußern. Referee Torsten Koop (Lüttenmark), der einen Anwerbeversuch des Skandal-Schiedsrichters Robert Hoyzer nicht angezeigt hatte und drei Monate gesperrt war, behält seinen Platz auf der Erstligaliste. Seine Rückkehr auf den Bundesliga-Platz soll er sich aber erst wieder mit guten Leistungen verdienen.

Stefan Trautmann (Florstadt), Hermann Albrecht (Kaufbeuren) und Uwe Kemmling (Kleinburgwedel) wurden aus dem auf 20 Referees reduzierten Erstligakader gestrichen. Der DFB reagierte auf die Verfehlungen Trautmanns, der seine Stellung beim Verkauf von Sportartikeln missbraucht hatte. „Wir brauchen an der Spitze des deutschen Schiedsrichterwesens integre Persönlichkeiten, die keine Angriffsflächen bieten“, sagte Zwanziger. Trautmann und Albrecht waren offiziell aus „Altersgründen“ nicht mehr berücksichtigt worden, obwohl sie mit 44 Jahren die Altersgrenze noch nicht erreicht hatten. Dagegen wurde Lutz-Michael Fröhlich (Berlin), der mit den entscheidenden Anstoß zur Aufdeckung der Wettaffäre gegeben hatte, mit 47 Jahren satzungsgemäß verabschiedet.

Als Schiedsrichter des Jahres wurde Herbert Fandel (40/Kyllburg) geehrt, bei den Damen bekam Elke Günthner (41/Bamberg) diese Auszeichnung. Aufgestiegen aus der 2. Liga sind die 35-jährigen Günter Perl (München) und Babak Rafati (Hannover). In der Reduzierung auf 20 Erstliga-Referees sieht Roth einen Qualitäts-Vorteil. dpa

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