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Sport: Japanische Standards

Zwei Freistoßtore bringen die Asiaten im Gruppenendspiel gegen Dänemark früh in Führung und legen die Basis für den Achtelfinaleinzug

Irgendwie war von Beginn an klar, dass es nicht der Tag der Dänen war. Als alle bereit auf dem Platz standen, fehlte einer: Dänemarks Stürmerstar Nicklas Bendtner war aus zunächst unerfindlichen Gründen nicht rechtzeitig zum Anpfiff auf dem Platz. Schließlich kam der Spieler von des FC Arsenal mit einem roten Edding in der Hand auf den Platz gehüpft, an den weißen Stulpen übte sich Bendtner im Ausmalen, bevor er seinem eigentlichen Beruf nachgehen durfte. Ein hektischer Beginn, der über viele hektischen Angriffsversuche für Dänemark schließlich zum Ausscheiden in der Vorrunde führte. Die Mannschaft von Trainer Morten Olsen unterlag Japan 1:3 (0:2). Die Japaner folgten den bereits zuvor qualifizierten Niederländern ins Achtelfinale, wo sie nun auf Paraguay treffen.

Der Sieger dieser Partie würde in der Gruppe E weiterkommen, das wussten beide Teams. Das bescherte den 27 967 Zuschauer im Royal-Bafokeng-Stadion von Rustenburg von Beginn an den offenen Schlagabtausch. Die Dänen stürmten von Beginn an und versuchten, Japan mit schnellen kurzen Pässen in die Defensive zu treiben. Was zunächst auch gelang. Doch auch die Japaner, die zum dritten Mal in derselben Startformation antraten, spekulierten keineswegs auf ein torloses Unentschieden. Dänemark stürmte, doch es war die Elf von Trainer Takeshi Okada, die nach zwölf Minuten die ersten Großchance verzeichnen konnte. War Thomas Sörensen in dieser Situation noch Dänemarks Retter, sah der Torhüter wenig später nicht glücklich aus. Japans bislang einziger Torschütze Keisuke Honda trat zum Freistoß aus 25 Metern an – und zog direkt ab. Sörensen dachte wohl, der Schuss würde über die Mauer kommen und machte einen kleinen Schritt nach links. Diese Zentimeter fehlten dem Keeper und für eine Parade von Hondas Schuss, der so unhaltbar in der anderen Ecke einschlug. Das 1:0 nach nur 17 Minuten setzte Dänemark zusätzlich unter Druck. Allerdings hatte allein Jon Dahl Tomasson auf der Gegenseite drei Mal die Möglichkeit zum Ausgleich, doch das Glück war an diesem Abend einfach nicht mit den Skandinaviern.

Mehr davon hatten die Japaner – wieder durch einen Freistoß. Honda blieb diesmal stehen, und Yoshito Endo zog ab. Er wählte den Weg über die Mauer, die Sörensen nicht gut platziert hatte und wieder schlug der Ball in Sörensens Netz ein.

Geschockt vom Rückstand fiel den Dänen nicht viel mehr ein, als immer wieder Tomasson zu suchen, doch der 33-Jährige, der seit zwei Jahren in der Nationalmannschaft nicht mehr getroffen hat, vergab eine Großchance nach der anderen. Es bedurfte erst eines Elfmeters – verursacht von Makoto Hasebe, der Daniel Jensen im Strafraum schubste – damit er wenigstens ein kleines Erfolgserlebnis verbuchen konnte. Bezeichnend, dass ihm auch dies erst im Nachschuss gelang. Die dadurch eingeleitete Aufholjagd der Dänen wurde jedoch jäh durch das herrlich herausgespielte 3:1 unterbrochen. Honda legte auf Okazaki ab, der musste nur noch einschieben – und die Japaner zogen zum zweiten Mal nach der Heim-WM 2002 ins Achtelfinale ein. Tsp

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