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Sport: Jetzt soll Olic dem HSV helfen

Der neue Stürmer gehört gegen Cottbus zum Kader

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Mittlerweile freuen sie sich in Hamburg schon über die kleinen Dinge des Fußballalltags. Mitten in die Depression über das späte Ausgleichstor der Arminia beim 1:1 in Bielefeld stellte Dietmar Beiersdorfer, der Sportchef des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, fest: „Vom Einsatz her kann man unserer Mannschaft keinen Vorwurf machen. Man hat gesehen: Alle haben begriffen, worum es geht.“ Wirklich? Der HSV, der heute Energie Cottbus zum nächsten wegweisenden Spiel im Kampf gegen den Abstieg empfängt, ist nach den Eindrücken von Bielefeld immer noch der HSV der Hinrunde. Eine Mannschaft also, der das Pech unter den Stollen klebt, die aber auch in allen Mannschaftsteilen immer wieder zu groben Fehlern neigt und die deshalb das Siegen verlernt hat.

Erst einmal behilft sich der HSV damit, dass er gestern einen neuen Stürmer vorstellte. Der kroatische Nationalstürmer Ivica Olic von ZSKA Moskau unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2009. Der 27-Jährige (früher Hertha BSC) wird gegen Cottbus bereits zum Kader gehören. „Er ist schnellrlich, er sucht oft die 1:1-Situationen“, lobt Beiersdorfer den Neuen. Die Ablösesumme für Olic liegt geschätzt bei rund zwei Millionen Euro.

Olic soll schnell dazu beitragen, dass auch Bernd Hoffmanns Wünsche erfüllt werden. Der Vorstandsvorsitzende hatte vor der Partie in Bielefeld schon mal ein bisschen gerechnet und dabei festgestellt: „Vier Punkte aus den ersten drei Spielen der Rückrunde wären mir ein bisschen zu wenig.“ Das setzt auch Trainer Thomas Doll wieder unter Druck, der kurz vor Weihnachten erst nach zweieinhalbtägigen Vorstandsberatungen seinen Job behalten durfte – nur zur Bewährung? Doll reicht nach Hoffmanns Vorgabe nun nicht einmal mehr ein Sieg gegen Cottbus. Seine Mannschaft müsste zudem am Samstag bei Hertha BSC punkten. Doll aber denkt nur an das Naheliegende. „Wir müssen Bielefeld ganz schnell aus den Köpfen rausbekommen“, sagt er.

Die Frustbewältigung geht freilich einher mit einem neuerlichen Rückschlag. Guy Demel, in Bielefeld erstmals nach monatelanger Verletzungspause wieder dabei, zog sich im Spiel einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu. Demel sollte der HSV-Abwehr mehr Halt geben, jetzt pausiert er erst einmal wieder vier bis fünf Wochen. In der Not haben die Hamburger schnell den suspendierten, weil allzu oft aufmüpfigen Thimothee Atouba begnadigt. Der Verteidiger, den eine ebenso langwierige wie mysteriöse Schambeinentzündung plagt, hatte noch Anfang Januar im Trainingslager in Dubai über unzureichende medizinische Betreuung durch den Verein gemault, und war daraufhin vorzeitig heimgeschickt worden. Am Montag wurde er nach einem Gespräch mit Beiersdorfer und dem von ihm schon oft gehörten Versprechen, sich zu bessern, wieder ins Mannschaftstraining integriert.

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