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Wetterkapriolen. Die inoffizielle Deutsche Meisterschaft für Kreisligisten leidet unter den vielen Absagen.

© dpa

Jörg Heitner im Interview: "Bisher kam keine Antwort vom DFB"

Jörg Heitner richtet am Sonnabend in Rastede nahe Oldenburg die inoffizielle deutsche Meisterschaft für Kreisligisten aus. Ein Gespräch über die Vorbereitungen, viele Absagen und einen Brief an den DFB.

Jörg Heitner, Sie richten am Sonnabend in Rastede nahe Oldenburg die inoffizielle deutsche Meisterschaft für Kreisligisten aus. Wie laufen die Vorbereitungen?

Ich bin ganz zufrieden, aber es war schwieriger als gedacht. Der lange Winter und jetzt das Hochwasser wirken sich auch auf das Turnier aus. Viele Mannschaften haben abgesagt, was sehr schade ist. Am Ende habe ich aber doch neun Teams zusammenbekommen.

Die Teilnehmer haben Sie anhand einer von Ihnen geführten Tabelle aus den besten Mannschaften aller 425 Kreisligastaffeln in Deutschland ermittelt. Wie setzt sich diese Rangliste zusammen?

Das ist ganz simpel. Ich errechne einen Punktquotienten: Die Anzahl der Punkte wird durch die Anzahl der Spiele dividiert, die eine Mannschaft absolviert hat. Je höher der Quotient, desto besser die Platzierung der Mannschaft.

Und die ersten neun Teams Ihrer Tabelle spielen nun um die Meisterschaft?

Das wäre der Idealfall gewesen, aber leider ist das nicht möglich. Viele Klubs haben aus verschiedenen Gründen abgesagt. Bei einigen läuft die aktuelle Saison, andere können oder wollen sich die Anreise nicht leisten. Aber mehr als die Hälfte der Teilnehmer kommt aus den Top Ten. Das ist ein guter Schnitt.

Eine Berliner Mannschaft ist nicht dabei. Hamburg oder andere große Städte sind ebenfalls nicht vertreten. Woran liegt das?

In Hamburg gibt es acht Kreisliga-A-Staffeln, in Berlin sind es vier. Die Leistungsdichte ist in großen Städten höher, deshalb ist es dort nicht so leicht, die Saison ungeschlagen oder mit nur einer Niederlage zu überstehen.

Wie sind sie auf die Idee mit der Tabelle gekommen?

Wie alle begeisterten Hobbyfußballer lese ich jeden Montag Zeitung, um die Ergebnisse aus den einzelnen Spielklassen zu erfahren. Vor einigen Jahren fiel mir eine Mannschaft in der Kreisliga auf, die ihre ersten zehn Spiele in Folge gewann. Das hat mich beeindruckt.

Wie ging es dann weiter?

Ich habe geschaut, ob es in anderen Kreisligen ähnliche Erfolgserien gibt, dabei ist mir aufgefallen, wie viele Teams bundesweit noch ungeschlagen waren. Ich habe die Mannschaften dann immer weiter verfolgt und irgendwann fragte ich mich, wer denn nun die beste in Deutschland sei. So ist die Tabelle entstanden.

Turnierveranstalter Jörg Heitner.
Turnierveranstalter Jörg Heitner.

© Promo

Wann reife der Gedanke, ein Turnier auszurichten?

Das war im letzten Jahr. Zuerst hatte ich die Tabelle nur für mich geführt, das war eine reine Liebhaberei. Ich habe dann zu dem Sieger Kontakt aufgenommen und der Mannschaft einen Pokal für den „Deutschen Kreisligameister“ überreicht. 2012 war das der SV Hülzweiler aus dem Saarland. Die Lokalpresse wurde darauf aufmerksam, zur Siegerehrung kam sogar das Fernsehen. Daraufhin schrieben mich Vereine an und fragten, ob man den Titel nicht ausspielen könnte.

Waren Sie von diesem Vorschlag sofort begeistert?

Ja, weil es so ein Turnier in Deutschland noch nie gegeben hat. Das ist eine Premiere. Ich bin gespannt, wie die Veranstaltung angenommen wird.

Gibt es Überlegungen, das Turnier auch in Zukunft auszurichten?

Ja, die gibt es. Wenn alles reibungslos verläuft, wollen wir es jedes Jahr ausrichten. Der Gedanke, sich mit anderen Hobbyfußballern aus anderen Bundesländern messen zu können, ist für die Spieler aufregend. Ich habe bisher viel Zuspruch erhalten.

Hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) von Ihnen und ihrer Idee Notiz genommen? So könnte aus der inoffiziellen Kreisliga-Meisterschaft eine offizielle werden.

Ich habe vor rund einem Jahr einen Brief an den DFB geschrieben, aber bisher kam keine Antwort.

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