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Sport: Jubeln unter Vorbehalt

über die lebenslange Last der Dopingsünder So wie das zehnjährige Abitur gefeiert wird, die Silberhochzeit oder die Goldene Konfirmation, so könnten sich auch erfolgreiche Sportler nach einer runden Zahl von Jahren noch einmal für ein Jubiläumsfest im Stadion treffen. Sie könnten nach zehn Jahren den bronzenen Olympiasieg feiern, nach 25 den silbernen und nach 50 den goldenen.

über die lebenslange Last der Dopingsünder So wie das zehnjährige Abitur gefeiert wird, die Silberhochzeit oder die Goldene Konfirmation, so könnten sich auch erfolgreiche Sportler nach einer runden Zahl von Jahren noch einmal für ein Jubiläumsfest im Stadion treffen. Sie könnten nach zehn Jahren den bronzenen Olympiasieg feiern, nach 25 den silbernen und nach 50 den goldenen. Ihr Sieg gewinnt schließlich mit zunehmender Dauer an Wert. Auch die Zuschauer müssten noch einmal dabei sein und schauen, wer überhaupt noch übrig geblieben ist von denen, die sie einst bejubelt haben.

Bis zu solchen Jubiläen muss sich das Publikum wohl einen Jubel unter Vorbehalt angewöhnen, das zeigt der Fall Lance Armstrong. Sechs Jahre nach seinem ersten Sieg bei der Tour de France 1999 sind noch positive Dopingproben von ihm veröffentlicht worden. Selbst wenn ihm der Sieg juristisch nicht mehr abzuerkennen ist, so kann doch wenigstens das Publikum seine Anerkennung wieder entziehen.

Eine solche Rücknahmegarantie könnte in Zukunft öfter vonnöten sein, wenn die bislang noch äußerst schwache Koalition von Anti-Doping-Kämpfern eine Art Bank für Dopingproben durchsetzt, in der tiefgefrorene Tests einige Jahrzehnte aufgehoben werden. Sie könnten dann noch einmal untersucht werden, wenn neue Nachweisverfahren entwickelt sind. Harte Strafen haben Sportler bisher nicht von der Manipulation abhalten können. Aber vielleicht hätte es eine abschreckende Wirkung, dass ihr Betrug sie ihr ganzes Leben lang einholen könnte.

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