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Sport: Jugend rettet

Der 18-jährige Engländer Rooney trifft beim 3:0 gegen die Schweiz zweimal

Coimbra Im Alter von 18 Jahren, 7 Monaten und 24 Tagen ist es noch niemandem gelungen, bei einer Fußball-Europameisterschaft einen Treffer zu erzielen. Seit gestern kann Wayne Rooney diesen Rekord für sich verbuchen. Und nicht nur das, beim 3:0 (1:0)-Erfolg der Engländer gegen die Schweiz in der Gruppe B gelangen dem neuen Stürmerstar vom FC Everton gleich zwei Tore.Vor 30 216 Zuschauern im Glutofen des ausverkauften Estadio Cidade von Coimbra brachte Rooney per Kopfball den Weltmeister von 1966 in der 23. Minute in Führung und legte in der 75. Minute mit seinem bereits achten Länderspiel-Tor im 13. Einsatz noch nach. Steven Gerrard (82.) erzielte den dritten Treffer.

Das Team von Trainer Sven-Göran Eriksson benötigt nach dem mühsamen Erfolg bei Hitzetemperaturen von annähernd 40 Grad nun am Montag in Lissabon gegen Kroatien mindestens noch einen Punkt, um zum dritten Mal nach 1972 und 1996 in die Runde der letzten Acht vorzustoßen. Dagegen stehen die Chancen für die Schweizer in der Gruppe am schlechtesten. Aber durch das 2:2 der Franzosen gegen Kroatien haben sie bei einem Sieg gegen Titelverteidiger Frankreich sogar ebenfalls noch eine Viertelfinalchance. Der Schweizer Trainer Trainer Jakob Kuhn bleibt dennoch Realist: „Die Chance, weiterzukommen, ist sehr gering – da wollen wir uns nichts vormachen.“ Gegen Frankreich auf keinen Fall mehr mitwirken kann Bernt Haas, der in der 60. Minute mit Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt wurde.

Mit dem im Auftaktspiel gegen Frankreich (1:2) angeschlagenen Paul Scholes und Rückkehrer John Terry für Ledley King in der Abwehr wollte Trainer Eriksson mit seiner Wunschformation engagiert angreifen. Doch über weite Strecken blieb es beim Wunsch, denn die ordentlich organisierten Schweizer zeigten keinen Respekt und fanden besser ins Spiel. Die Schweizer – mit Fabio Celestini für den gesperrten Johann Vogel - agierten mit zwei Angreifern mutig und trugen vor allem durch Standard-Situationen Gefahr vor das englische Tor. Aus dem Spiel heraus blieb das in Portugal torlose Team aber erneut viel zu harmlos.

Der erste wirklich gelungene Spielzug der müde wirkenden Briten stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Ausgerechnet der umstrittene Superstar David Beckham gab mit einer genialen Flanke auf Michael Owen den Impuls. Zwei Abwehrspieler der zu sehr aufgerückten Schweizer standen im Strafraum plötzlich drei Engländern gegenüber – Owens Flanke köpfte Jungstar Rooney mühelos zu seinem ersten EM-Tor ein. Dem ließ er eine Viertelstunde vor Schluss nach Vorlage von Darius Vassell einen weiteren Treffer folgen. Sein Schuss prallte vom Pfosten an den Kopf von Torwart Stiel und dann ins Netz. Sven-Göran Eriksson lobte den zweifachen Torschützen später besonders: „Über Wayne Rooney kann ich nur sagen: Zwei schöne Tore, 18 Jahre alt und diese Vorstellung auf diesem Niveau – es ist unglaublich.“ Tsp

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