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Sport: Jugoslawien - Slowenien: Zehn Jugoslawen gelingt ein Kraftakt: Gegen Slowenien fällt nach einem 0:3 noch das 3:3

Mit einem unglaublichen Kraftakt haben zehn Jugoslawen einen kapitalen EM-Fehlstart verhindert. Trotz einer Gelb-Roten Karte gegen Abwehrchef Sinisa Mihajlovic (60.

Mit einem unglaublichen Kraftakt haben zehn Jugoslawen einen kapitalen EM-Fehlstart verhindert. Trotz einer Gelb-Roten Karte gegen Abwehrchef Sinisa Mihajlovic (60.) und eines 0:3-Rückstandes rettete der selbst ernannte Geheimfavorit im ersten Länderspiel-Duell mit Slowenien ein glückliches 3:3 (0:1). Vor 20 000 von diesem denkwürdigen und bisher torreichsten EM-Spiel begeisterten Zuschauern im Mambour-Stadion von Charleroi hatten der überragende Zlatko Zahovic und Milan Pavlin den krassen Außenseiter scheinbar uneinholbar in Führung geschossen. Doch Savo Milosevic und Ljubinko Drulovic sorgten für das zumindest halbwegs versöhnliche Ende für den lange enttäuschenden Favoriten.

Bei der Rückkehr auf die EM-Bühne, von der sie 1992 und 1996 in Folge des Balkan-Krieges ausgesperrt worden waren, war Jugoslawien eine Stunde total von der Rolle. Zwar hatte Trainer Vujadin Boskov seine Elf nach den zuletzt schwachen Testspielen kräftig durcheinander gewirbelt. Doch vor allem die im Mittelfeld vorgenommenen Umstellungen taten dem Spiel des schwerfällig wirkenden Favoriten nicht gut. Erst mit der frühen Einwechslung von "Oldie" Dragan Stojkovic (35), der in der 36. Minute den Total-Ausfall Dejan Stankovic ersetzte, kam etwas Spielkultur auf. Immerhin imponierten die Jugoslawen durch unbändigen Kampfgeist, der letztlich belohnt wurde.

Dagegen trumpfte Slowenien erfrischend frech auf und hätte schon früh jubeln können, doch ein gewaltiger Freistoß von Zeljko Milinovic (4.) strich haarscharf am Tor vorbei. Knapp 20 Minuten später war dann aber doch die völlig verdiente Führung perfekt: Zahovic beförderte eine Maßflanke von Amir Karic gekonnt per Kopf zu seinem 30. Länderspiel-Treffer ins Netz.

Nach einem Steilpass von Saso Udovic hatte der Denker und Lenker der Slowenen freistehend sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch er schoss den gut reagierenden Keeper Ivica Kralj (33.) an. Außer einem Schuss von Darko Kovacevic (9.), den Schlussmann Mladen Dabanovic parierte und einer halben Chance durch Stojkovic (42.), der flankte, statt auf das Tor zu schießen, hatten die nicht fit wirkenden Jugoslawen nichts zu bieten.

Nach dem Wechsel forcierte die aus Serben und Montenegrinern zusammen gesetzte Elf des Favoriten dann ihre Bemühungen. Doch die kalte Dusche folgte auf dem Fuß: Zahovic flankte genau auf den Kopf von Pavlin, und der künftig wieder für den SC Freiburg tätige Mittelfeldakteur ließ sich die Chance zum 2:0 nicht entgehen. Als Zahovic dann sogar noch der dritte Treffer gelang und der Gegner stehend k.o. wirkte, schien die Partie gelaufen. Doch die zu elft restlos enttäuschenden Jugoslawen bäumten sich in Unterzahl noch einmal auf und schafften binnen sechs Minuten den Ausgleich.

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