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Da freut sich der Jupp. Bayer-Coach Heynckes bejubelt den Sieg in Kaiserslautern.

© AFP

Kaiserslautern - Leverkusen 0:1: Leverkusen beschenkt Heynckes

Lange sieht es auf dem Betzenberg nach einem torlosen Unentschieden aus. Doch Sydney Sam sichert mit seinem Treffer seinem Team und dem scheidenden Coach Jupp Heynckes drei wertvolle Punkte im Kampf um einen Platz in der Champions League.

Rudi Völler schien noch ein Stück begeisterter als sonst. Bayer Leverkusen hatte gerade knapp, aber nicht unverdient durch ein Tor von Sydney Sam mit 1:0 beim 1. FC Kaiserslautern gewonnen und den wichtigen zweiten Platz gesichert, als Bayers Sportchef den scheidenden Trainer Jupp Heynckes lobte: „Das sind nicht nur Sprechblasen, der Jupp will hier wirklich Zweiter werden“, sagte Völler über den Cheftrainer. Erst vor wenigen Tagen hatte Heynckes seinen Abschied aus Leverkusen zum Saisonende angekündigt, der 65-Jährige wechselt zu Bayern München. Gestern gab Leverkusen bekannt, dass Kotrainer Peter Hermann Heynckes nun doch nach München begleiten wird.

„Dass es das erste Spiel nach der Bekanntgabe war, spielt höchstens eine ganz kleine Rolle. Da ist ein Sieg immer angenehmer“, sagte Völler. An Heynckes’ Loyalität aber habe in Leverkusen ohnehin keiner gezweifelt. Trotzdem waren viele in Leverkusen gespannt, wie die Mannschaft, in der Heynckes hohe Sympathien genießt, auf den Abschied reagieren würde. Der 65 Jahre alte Heynckes hatte sich Mühe gegeben, seinem aktuellen Arbeitgeber zu versichern, er sei bis zum Ende der Saison mit Leidenschaft am Werk. „Ich will die direkte Qualifikation schaffen“, betonte Heynckes. Dass er gleichzeitig den kommenden Kader der Münchener zusammenstelle, lenke ihn nicht ab.

Nach dem Sieg der „reiferen Spielanlage“ (FCK-Trainer Marco Kurz) referierte Heynckes über den Reifeprozess der Leverkusener Mannschaft, „die cleverer und geduldiger“ geworden sei und nicht mehr „nur schön spielt und am Ende trotzdem 2:3 verliert“. In Kaiserslautern spielte Bayer alles andere als schön, „aber genau solche Spiele musst du gewinnen“, sagte Sportchef Völler.

Leverkusen kam in einem Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld zwar nur sporadisch nach vorne, konnte die Partie nach der Pause durch konsequente Defensivarbeit aber weitgehend kontrollieren. In der 75. Minute ließ Kaiserslauterns Torwart Kevin Trapp nach einem Fehler seiner Vorderleute eine Flanke durch die Hände gleiten. Der ehemalige Lauterer Sidney Sam nutzte das unverhoffte Geschenk aus rund 14 Metern zum Siegtreffer für insgesamt wenig überzeugende Leverkusener. Kaiserslautern hatte bei frühlingshaften Temperaturen lange gut mitgehalten, war aber im Angriff zu schwach, um Leverkusen unter Druck zu setzen. Bayer dagegen befindet sich weiter auf Champions-League-Kurs.

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