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Sport: Kein Weg aus dem Tiefparterre

Cottbus gelingt gegen Bochum nur ein 1:1

Von Karsten Doneck, dpa

Cottbus - Lange hatten sich die Fans des FC Energie Cottbus in Geduld üben müssen. Exakt 469 Minuten lang. Dann gelang den Lausitzern nach viel Offensiv-Tristesse endlich wieder mal ein Tor in der Fußball-Bundesliga: das erste in dieser Saison, das erste seit 134 Tagen.

Der Däne Dennis Sörensen befreite den FC Energie Cottbus in der 13. Minute des Heimspiels gegen den VfL Bochum von dem Fluch, keine Treffer mehr erzielen zu können. Richtig glücklich wurden die Cottbuser vor 12 174 Zuschauern aber dennoch nicht. Mit dem letztlich leistungsgerechten 1:1 (1:0) gegen Bochum blieb ihnen auch im fünften Spiel der erste Saisonsieg verwehrt.

„Wir brauchen Herz“, hatte Energies Abwehrspieler Mariusz Kukielka beim Tabellenletzten angemahnt. Da mochte es gegen den VfL Bochum bei den Cottbusern im Spielfluss noch so kräftig ruckeln und rumpeln, am Willen, den Erfolg erzwingen zu wollen, fehlte es den Profis jedenfalls nicht. Mitunter war es schon bemitleidenswert, wie unbeholfen sich ein Dennis Sörensen mit seiner Größe von 1,93 Metern so manches Mal bei einfachen Dingen wie der Ballannahme anstellte, aber er blieb eifrig und ihm glückte schließlich das 1:0. Und da war auch ein Daniel Ziebig: Wie sich der Verteidiger in der ersten Hälfte, heftigste Schmerzen in Kauf nehmend, zum Zwecke der Abwehr mal in einen Gewaltschuss von Bochums Marc Pfertzel hineinwarf, das zeugte von der Wehrhaftigkeit, die im Abstiegskampf unerlässlich ist.

Doch als die Bochumer schon kurz nach der Pause durch Anthar Yahias Kopfball nach langer Flanke von Mimoun Azaouagh den Ausgleich geschafft hatten, sank das Selbstbewusstsein der Cottbuser gleich wieder ins Tiefparterre. Der Gast, erheblich stürmischer ausgerichtet als vor dem Seitenwechsel, wollte sich mit einem Punkt partout nicht begnügen. Doch um den sicheren Energie-Torwart Gerhard Tremmel ein zweites Mal zu überwinden, fehlte den Bochumern am Sonnabend das Geschick. Auch der Endspurt von Energie Cottbus zeugte allenfalls noch von Konditionsstärke, die Durchschlagskraft allerdings fehlte.

Vielleicht fand wenigstens Dennis Sörensen Trost. Der Däne hatte am 10. Mai nämlich auch das für lange Zeit letzte Bundesliga-Tor für Energie Cottbus geschossen: beim 2:0-Sieg über den Hamburger SV. Der HSV ist übrigens am 5. Oktober nächster Heimspielgegner des FC Energie. Karsten Doneck

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