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Sport: Keine Angst vor Bayern

Erfurts Torhüter will heute im Pokal glänzen

Berlin - Dirk Orlishausen reagiert leicht genervt. Spiel des Jahres? „Mir wird zu viel Theater um die Bayern gemacht“, kontert der Torwart des Fußball-Drittligisten Rot-Weiß Erfurt. „Das Gefühl und die Vorbereitung sind nicht anders als bei einem Punktspiel.“ Mit seiner Mannschaft trifft der 25-Jährige heute (20.30 Uhr, live im ZDF) in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Bayern München, mithin das erste Pflichtspiel von Jürgen Klinsmann als Bayern-Cheftrainer.

Angst hat Orlishausen vor dem Gegner nicht, wohl aber Respekt. „Wenn wir die Partie lange offen halten, können wir uns Selbstvertrauen für die Meisterschaft holen“, glaubt der 1,96-Meter-Mann. In der Dritten Liga steht Erfurt nach zwei Spieltagen noch sieglos da. An Orlishausen liegt das nicht. „Dirk ist die unumstrittene Nummer eins. Diese Tatsache hat ihm Sicherheit gegeben“, sagt Erfurts Trainer Karsten Baumann. Der vom 1. FC Union Berlin verpflichtete Michael Hinz bleibt Ersatz.

Mit großen Torhütern kleiner Gegner haben die Bayern im Pokal schon unliebsame Erfahrungen gesammelt. Manuel Riemann von Wacker Burghausen begeisterte als 18-Jähriger vor einem Jahr. Mit sensationellen Paraden im Spiel und im Elfmeterschießen hätte er Burghausen beinahe in die zweite Runde geführt. Bayern siegte am Ende mit viel Glück 4:3. Ein Kreuzbandriss im Mai 2008 verhinderte jedoch den von Riemann erhofften Wechsel zu einem Zweitligisten.

Marian Unger wurde nach seinem starken Auftritt mit dem MSV Neuruppin beim 0:4 gegen die Münchner am 21. August 2005 im Berliner Olympiastadion von den Bayern sogar zum Probetraining geladen. „Die Sache hat sich im Sande verlaufen, weil den Bayern mit Michael Rensing damals schon eine junge Nummer zwei hinter Oliver Kahn zur Verfügung stand“, erinnert sich der heutige Torhüter des Viertligisten Babelsberg 03.

Erfurts Dirk Orlishausen sieht seine Zukunft keineswegs in einem Probetraining bei den Münchnern – aber in der Zweiten Liga. Orlishausen sagt: „Am schönsten wäre es, wenn mir der Aufstieg mit Erfurt gelingen würde.“ Matthias Koch

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