zum Hauptinhalt

Sport: Kenianische Entwicklungshilfe - Topläufer starten beim Traditionslauf für einen lokalen Klub

Es ist lange her, dass bei den 25 km von Berlin ein Läufer in einem Berliner Trikot eine Rolle spielte. Doch acht Jahre nach dem überraschenden Doppelsieg der Lokalmatadoren Rainer Wachenbrunner und Kathrin Weßel dürfte sich daran etwas ändern, wenn der Traditionslauf am Sonntag auf dem Olympischen Platz zum 20.

Es ist lange her, dass bei den 25 km von Berlin ein Läufer in einem Berliner Trikot eine Rolle spielte. Doch acht Jahre nach dem überraschenden Doppelsieg der Lokalmatadoren Rainer Wachenbrunner und Kathrin Weßel dürfte sich daran etwas ändern, wenn der Traditionslauf am Sonntag auf dem Olympischen Platz zum 20. Mal gestartet wird (9 Uhr). Nun hat sich freilich an der Misere im deutschen Langstreckenlauf nicht über Nacht etwas geändert, und ebensowenig wird Uta Pippig nach ihrer abgelaufenen Sperre als Überraschungsgast auftauchen. Doch in anderer Hinsicht haben die Verantwortlichen etwas nachgeholfen. Denn seit dem vergangenen Sommer starten die Läufer des Detmolder Managers Volker Wagner für die LG Nike Berlin. Und dazu zählen immerhin kenianische Weltklasseathleten wie Tegla Loroupe, die im September beim Berlin-Marathon eine Weltbestzeit lief und zuletzt den London-Marathon gewann, oder auch Joyce Chepchumba sowie Joseph Mareng, die Sieger des Berliner Halbmarathons vor knapp vier Wochen.

Nachdem der Sportartikelhersteller Nike die gesamte Läufergruppe von Volker Wagner unter Vertrag genommen hatte, lag es nahe, die Athleten auch für den Berliner Klub LG Nike starten zu lassen. Was auf den ersten Blick wie eine reine PR-Idee aussieht, birgt jedoch mehr. So ist Volker Wagner froh, zum Beispiel von den Verbindungen Christoph Kopps profitieren und die Serviceleistungen eines Vereins in Anspruch nehmen zu können. Kopp wiederum, der Präsident der LG Nike sowie des Berliner Leichtathletik-Verbandes, hat Aushängeschilder in seinem Klub, die ihn nichts kosten.

Nicht wenige glauben, dass sich eines Tages derartige Teambildungen im Langstreckenlauf ähnlich durchsetzen werden wie im Radsport. Doch schon jetzt bemühen sich die Beteiligten, dass die Berliner Leichtathletik von der Zusammenarbeit profitiert. So gehören die kenianischen LG-Nike-Athleten Benson Lokorwa und Mary Ptikany bei den 25 km von Berlin zu den Favoriten, ein normalerweise kaum zu finanzierender Start von Tegla Loroupe beim Frauenlauf des SCC am 27. Mai ist im Gespräch. Und auch eine gewisse Entwicklungshilfe für Berliner Athleten können sich Christoph Kopp und Volker Wagner vorstellen: "Wenn Interesse an einem Trainingslager in Kenia besteht", so der Detmolder Manager, "dann werden wir Berliner Athleten unterstützen." Dies könnte auch ein Schritt sein, den Leichtathletik-Standort Berlin für deutsche Topathleten interessant zu machen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false