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Sport: Klage gegen den eigenen Verband Witali Klitschko will WM-Kampf gegen Lennox Lewis erzwingen

Hamburg (Tsp). Witali Klitschko hat zum juristischen Schlag gegen den Boxverband World Boxing Council (WBC) ausgeholt.

Hamburg (Tsp). Witali Klitschko hat zum juristischen Schlag gegen den Boxverband World Boxing Council (WBC) ausgeholt. Der in Hamburg lebende Boxer im Schwergewicht pocht auf sein Recht, einen Kampf gegen Weltmeister Lennox Lewis austragen zu dürfen. Klitschko hat nun vor einem Gericht in Las Vegas Klage gegen den WBC eingereicht. Der Ukrainer ist als Nummer eins der WBCRangliste Pflichtherausforderer des Briten Lewis, der seinen Titel nach Verbandsregeln binnen eines Jahres verteidigen muss. Die Frist dafür läuft am 8. Juni 2003 ab.

Bereits im Dezember wurden Verträge für den Kampf zwischen Lewis und Klitschko unterzeichnet, die Veranstaltung sollte im April in Las Vegas stattfinden. Doch Lewis zeigte inzwischen an einer Begegnung mit Klitschko wenig Interesse, weil der Brite nun für den 21. Juni einen – für ihn lukrativeren – Rückkampf gegen Mike Tyson plant. Der frühere Weltmeister tritt am Sonnabend in Tunica im US-Bundesstaat Memphis gegen seinen Landsmann Clifford Etienne an. Beim Kampf in Memphis geht es vor allem um Geld: Wenn Tyson gewinnt, darf er gegen Lewis boxen. Als der 36-Jährige im Juni 2002 gegen Lewis in der 8. Runde nach K.o. verloren hatte, kassierte er trotz der Niederlage noch 20 Millionen Dollar.

Klitschko hat für die Wünsche von Lewis und Tyson kein Verständnis. „Ich habe die WBC mehrmals aufgefordert, die notwendigen Schritte für meinen Kampf mit Lewis einzuleiten“, sagt der Ukrainer. „Doch ich bin nur auf taube Ohren gestoßen.“ Klitschkos Promoter Klaus-Peter Kohl unterstützt die juristischen Schritte des Schwergewichtlers. „Es gibt keinen Grund, warum die WBC den Kampf nicht zu Stande kommen lässt“, sagt Kohl. Der WBC sieht es wohl anders. Kaum verwunderlich: Schließlich ist der Verband bei der Auslegung eigener Regeln mitunter großzügig. Im vergangenen Jahr verlor der WBC nach einer Klage von Graciano Rocchigiani, weil der Verband dem Berliner widerrechtlich dessen WM-Titel abgenommen hatte. Dem Berliner Boxer wurden 30 Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen.

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