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Sport: Klar kommuniziert

Radsponsor T-Mobile trennt sich von Olaf Ludwig

Frankfurt am Main - Olaf Ludwig begleitete am Sonntag bei den Cyclassics in Hamburg noch die T-Mobile-Mannschaft und sagte als erste Reaktion: „Ich sitze hier im Auto bei einem Radrennen. Das kommt für mich natürlich schon überraschend. Ich bin auch darüber enttäuscht, hoffe aber nach wie vor auf eine einvernehmliche Lösung.“

Dafür dürfte es zu spät sein, denn der Hauptsponsor T-Mobile International hatte gestern kurz zuvor offiziell mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit mit der Olaf Ludwig Cycling GmbH (OLC) nicht fortgesetzt wird. „Nach intensiven Gesprächen vor und nach der Tour de France werden wir die Zusammenarbeit mit der OLC GmbH am 31. Oktober beenden“, sagte Christian Frommert, der Leiter der Sportkommunikation. Ausschlaggebend für den Rauswurf seien mehrere Gründe gewesen: Fehlendes Vertrauen in das Team-Management, grundlegend unterschiedliche Auffassungen über die künftige Strategie und Ausrichtung des Teams sowie der Umgang mit der aktuellen Doping-Problematik.

Schon während der Tour de France hatte der Konzern die Außendarstellung des Teams vor allem zum Thema Doping übernommen, anstelle von Ludwig kündigte Kommunikationsleiter Frommert auf allen Kanälen und in allen Zeitungen an, dass sich T-Mobile zwar weiter im Radsport engagieren will, aber nur unter bestimmten Bedingungen im Anti-Doping-Kampf. „Die Details der Neuausrichtung werden bis spätestens Ende August geklärt sein“, sagte Frommert. Fest steht bereits, dass Bob Stapleton, der amerikanische Manager der Frauen-Teams, und der ehemalige T-Mobile-Profi Rolf Aldag das neue Management leiten werden.

Mit Olaf Ludwig scheidet beim Bonner Kommunikationskonzern jener Mann im Unfrieden aus, der nach dem Fall der Mauer dem deutschen Profiradsport und dem Team Telekom den entscheidenden Schub zu neuen Erfolgen gegeben hat. Der Olympiasieger von 1988 und zweimalige Sieger der Friedensfahrt war zunächst Pressesprecher des damaligen Teams Telekom, ehe er es vor dieser Saison von Walter Godefroot übernommen hat.

Noch während der Tour hatte Ludwig gesagt, dass er sich eine Fortsetzung des Engagements von Jan Ullrich vorstellen könne, wenn sich der Dopingverdacht nicht bestätige. Kommunikation dieser Art ist offensichtlich nicht mehr erwünscht. H.S./klapp

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