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Sport: Köln fällt zusammen

Der Tabellenletzte verliert 0:3 gegen Leverkusen

Ein einziger Antritt leert das Stadion. Als Andrej Woronin alleine auf das Kölner Tor zustürmt, Keeper Andreas Bade täuscht und schließlich mit einem Flachschuss zum 2:0 für Bayer Leverkusen trifft, hat der Karneval im Stadion, der so stimmungsvoll begonnen hatte, ein jähes Ende. Auf der Südtribüne, die zuvor noch getobt hatte, herrscht nun Stille. Und ein nicht geringer Teil der 50 000 Zuschauer, von denen viele kostümiert erschienen waren, geht schon 20 Minuten vor dem Schlusspfiff nach Hause. Am Ende bleibt der 1. FC Köln mit dem 0:3 (0:0) im Derby gegen Leverkusen auch im 18. Spiel in Folge ohne Sieg, während Leverkusen in der Tabelle um fünf Plätze auf einen Uefa-Cup-Platz klettert.

„Wir haben richtig gut Fußball gespielt und toll kombiniert“, sagte der Leverkusener Trainer Michael Skibbe. Sein Gegenüber Hanspeter Latour wollte nach dem Spiel zwar den Klassenerhalt trotz des Sechs-Punkte-Rückstandes nicht als unmöglich beurteilen. Aber sein Zeugnis verhieß nichts Gutes: „Mit solchen Auftritten wie heute hat man keine Chance.“

Schon in der ersten Halbzeit dominierte der Gast deutlich, Stürmer Dimitar Berbatow jedoch konnte keine seiner fünf Möglichkeiten verwerten. Die beste Chance bot sich dem Bulgaren, als ihn Bernd Schneider mit einem exzellenten Flachpass in die Spitze bediente, doch Berbatow scheiterte aus zehn Metern am Kölner Torwart Bade.

Nach der Pause übten die Kölner erstmals Druck auf den Gegner aus, doch sie zwangen Leverkusens Tormann Jörg Butt letztlich zu keiner einzigen Parade. Der erneut blasse Lukas Podolski traf nach einer Ecke aus spitzem Winkel nur das Außennetz, genau wie der beste Kölner, Albert Streit, nach einer Stunde und einem Solo auf der linken Seite. Als kurz darauf aber Paul Freier die Kölner Abwehr mit einem Kurzpass öffnete und Berbatow aus zwölf Metern zur 1:0-Führung ins lange Eck traf, fiel der Tabellenletzte zusammen.

Nachdem Woronin auf 2:0 erhöht hatte, traf Jacek Krzynowek, der von Schneider perfekt bedient worden war, zum 3:0 und zur endgültigen Entscheidung. Am Ende hätte Leverkusen sogar noch höher gewinnen müssen, zumal Köln seit der 77. Minute nur noch mit zehn Mann spielte: Nach zahlreichen verbalen Attacken auf die Unparteiischen musste der türkische Nationalspieler Alpay nach Gelb-Rot vom Platz. Viele Zuschauer hatten das nicht so gesehen – sie waren schon auf dem Weg nach Hause.

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