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Rollstuhlbasketball bei der Sport-Woche für Alle. 

© Claus Völker

Kolumne „Inklusiv“: Premiere der Sport-Woche für Alle

Mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen für Sportarten im ganzen Land zusammenzubringen, startet jetzt die Sportwoche für Alle. Ein wichtiges Ereignis, meint unser Autor.

Von Nikolai Prodöhl

Es findet vom 22. bis zum 29. September bundesweit eine „Sport-Woche für Alle“ statt. In dieser Zeit rückt der Behindertensport ins Rampenlicht. Die Sport-Woche ermöglicht Menschen mit Behinderung in die Sportangebote hineinzuschnuppern und verschiedene Sportarten kennenzulernen, so Benedikt Ewald, Direktor für Sportentwicklung beim Deutschen Behindertensportverband.

Die Idee, eine Sportwoche für alle anzubieten, entstand mit Blick auf den Teilhabebericht der Bundesregierung. Dieser weist aus, dass es nach wie vor 55 Prozent von Menschen mit Behinderungen gibt, die keinen Sport treiben.

Aus dem Sportentwicklungsbericht des Deutschen Olympischen Sportbundes geht hervor, dass insgesamt nur sieben Prozent der Vereine in Deutschland Angebote für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen machen.

Begeisterung für den Sport wecken

Der Behindertensportverband ist mit der jetzigen Situation nicht zufrieden und hat die Sport-Woche für Alle ins Leben gerufen, um den Behindertensport weiter zu entwickeln. Als Sportarten wird angeboten: Schwimmen, Blindensport und Gymnastik, Goalball, Rollstuhlsport, Leichtathletik und Ballsportarten.

Unter dem Motto „Offene Vereinstüren“ möchten die teilnehmenden Vereine nicht nur die inklusive Gemeinschaft fördern, sondern auch die Begeisterung für den Sport wecken. Die Veranstaltung bringt Vereine aus 17 Landes- sowie zwei Fachverbänden zusammen.

Alba Berlin beim Basketball Sportfest

Die Sport-Woche für Alle startet mit einer medialen Eröffnungsveranstaltung, bei der die Bedeutung des Events und die Vielfalt der Sportangebote hervorgehoben werden. Das besondere Highlight gibt es bei der Auftaktveranstaltung, kündigt Benedikt Ewald an.

„Worauf man sich sicherlich freuen kann, ist unsere Auftaktveranstaltung, die nächste Woche Freitag in Berlin stattfindet. Wir bieten ein Basketball-Sportfest gemeinsam mit Alba Berlin auf dem Freiplatz im Berliner Jahn Sportpark an. Dort können wir Schüler begrüßen, die einen Basketball-Parcours und einen 3x3-Basketball ausprobieren dürfen“.

Ich finde, es ist eine gute Idee, so eine Sport Woche für Alle zu veranstalten, weil dort Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen. Denn Sport verbindet. 

Nikolai Prodöhl

Es gibt für Jugendliche einen Länder-Cup in Rostock bis zum 24. September, wo man sich Paraschwimmen und Leichtathletik anschauen kann. Für die Sportwoche kann man sich auf der Internetseite beim Behindertensportverband anmelden. Dort gibt es eine Unterseite, die Sportwoche für alle heißt. Beim E-Book ist alles nach Bundesländern und nach Datum sortiert.

Menschen mit und ohne Behinderung kommen zusammen

Ich finde, es ist eine gute Idee, so eine Sport-Woche für Alle zu veranstalten, weil dort Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen. Denn Sport verbindet. Meine persönliche Erfahrung, die ich gesammelt habe, ist, dass so ein Sportevent viele begeistert durch die vielen Sportangebote.

An der SportWoche für Alle nehmen auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung teil. (Foto: Mika Volkmann / DBS)
An der SportWoche für Alle nehmen auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung teil. (Foto: Mika Volkmann / DBS)

© Mika Volkmann/DBS

Die Veranstaltungen, an der ich teilgenommen habe, war gut besucht. In Hamburg fand Anfang September die inklusive Sportwoche statt. Im Rahmen von MOV gab es dort ein Lauf- und Walkingfest, ein Active-City-Festival und das Unified-Sportfest.

Die Begeisterung durch den Sport wurde durch die Special Olympics Weltspiele in Berlin mitgenommen. Bei der Sportveranstaltung dort war eine großartige Stimmung. Das Event war sehr gut besucht. Teilgenommen haben viele Kinder, Jugendliche und Menschen mit und ohne Behinderung. Viele motivierte ehrenamtliche Helfer haben die Veranstaltung unterstützt. Auch Schulkinder und Studierende haben teilgenommen, ohne die das Event nicht möglich wäre. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass Menschen mit Behinderung mehr inklusive Sportvereine finden, damit wir auch Sport treiben können.

Nikolai Prodöhl ist Journalist. Er hat eine Lern- und Sprachbehinderung und schreibt seit September nun im Tagesspiegel eine Kolumne.

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