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Spannender als Real gegen Osasuna. In der Champions League treffen Alex Ferguson (links) und Manchester United auf José Mourinho und Real Madrid.

© dpa

Kommentar: Alle Konzentration auf die Champions League

Weil in Spanien, England und Deutschland der Titelkampf todlangweilig ist, verspricht die Champions League umso spannender zu werden. Da freut sich das Publikum

Ein Gähnen geht durch die europäischen Fußballstadien. Der FC Barcelona hat am Wochenende in Spanien gewonnen. Ach ja? Der Vorsprung auf Platz zwei beträgt zwölf Punkte. So wie der von Manchester United auf Manchester City, ein Zitterfinale wird es diesmal nicht geben. Bayern München ist schon seit Herbst bestenfalls mit dem Fernglas zu erkennen und lässt neuerdings nicht mal mehr Gegentore zu. Nein, die drei großen Ligen sind schon Mitte Februar entschieden. Müssen also Fußballfans die Sportart wechseln, um wieder einmal den süßen Kitzel eines spannenden Spiels zu erleben?

Müssen sie nicht. Sie sollten stattdessen vermehrt unter der Woche den Fernseher anschalten oder die Sportsbar ihres Vertrauens aufsuchen. Denn da ist Champions League – 20.45 Uhr, Uefa-Primetime. Und es ist tatsächlich was los. Liegt zum einen am Modus, einmal hin, einmal her, 180 Minuten plus x, dann ist alles entschieden. Keine Zeit für Langeweile. Liegt zum anderen an der eingangs erwähnten Liga-Tristesse. Weil sich die Teams ganz auf Europa konzentrieren. So wie Real Madrid. Trainer Mourinho hat die Meisterschaft längst abgeschrieben und peilt zum Abschied einfachheitshalber den größtmöglichen Triumph an. Das 1:1 gegen ManU lässt noch auf vieles hoffen, vor allem auf ein spannendes Rückspiel. Auch Barça und Messi werden am Mittwoch vom AC Mailand etwas mehr gefordert werden als von Getafe oder Osasuna. Versprochen.

Alles wird dem einen Ziel untergeordnet: Der FC Arsenal hat sich im FA-Cup extra mit der B-Elf blamiert – damit der geneigte Zuschauer am Dienstagabend auch wirklich Podolski, Mertesacker, Walcott oder Cazorla in frischester Verfassung zu sehen bekommt. Dienst am Kunden, wie er in England noch groß geschrieben wird. Auch die Bayern werden sich noch ihr Rotatiönchen gönnen, gegen Hoffenheim, Düsseldorf oder Augsburg, wenn die Taktung Samstag-Mittwoch-Samstag zunimmt. Dem Fußball und seinen Fans kann das nur gut tun.

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