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Kommentar: Hoffenheim? Cottbus!

Die einen verdienen Respekt, die anderen Bewunderung: Michael Rosentritt vergleicht zwei Projekte im deutschen Fußball.

Man kann sich freuen, dass Hoffenheim einen erfolgreichen und dazu recht ansehnlichen Fußball spielt. Man kann es spannend finden, dass ein über einhundert Jahre alter Verein, der über einhundert Jahre unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung spielte, nun plötzlich vom oberen Ende auf den Rest der Bundesliga blickt. Egal, ob Hoffenheim den albernen Titel Herbstmeister holt oder nicht; ja selbst wenn es am Saisonende nicht mal zum Uefa-Cup reichen sollte – das Projekt Hoffenheim verdient Respekt.

Bewunderung aber verdient ein Verein vom anderen Ende der Liga. Der FC Energie Cottbus steht erstmals in dieser Saison, also nach fast der Hälfte, nicht auf einem Abstiegsplatz. Dem Abstieg aus der Bundesliga konnten die Lausitzer zwar schon ein paar Mal entkommen, aber das fällt Vereinen wie Cottbus immer schwerer. Kein Verein, der zwischen Erster und Zweiter Liga pendelt, hat so wenig Hilfe von außen. Die naturgegebenen Rahmenbedingen befähigen den FC Energie lange nicht für die höchste Spielklasse. Nicht bei dieser Gegenwart und schon gar nicht bei dieser Vergangenheit. In der ewigen Rangliste des DDR-Fußballs lag Cottbus an 26. Stelle! Soviel zur Qualität des Fußball-Standortes Cottbus. Und trotzdem spielen sie Bundesliga. Zum fünften Mal seit 2000. Auch das Projekt Cottbus fußt auf guter und sachlicher Arbeit.

Man braucht Hoffenheim den Erfolg nicht zu neiden, man muss auch Cottbus nicht mögen. Aber was würde der FC Energie mit der Liga anstellen, hätten er die Gegebenheiten Hoffenheims.

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