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Steinadler "Attila", Oberstudienrat und Maskottchen von Eintracht Frankfurt, blickt zufrieden auf die Lernerfolge der Frankfurter Schüler.

© dpa

Kommentar zur Bundesliga: Frankfurter Schule

Am siebten Spieltag kassierte Eintracht Frankfurt die erste Saisonniederlage. Doch der Aufsteiger ist in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach dem Sieg gegen Hannover vermerkt Dominik Bardow: Die Eintracht hat ihre Lektion gelernt.

Reisen bildet bekanntlich. Selbst wenn es durch die Zweitligaprovinz geht, nach Aue, Paderborn oder Ingolstadt. So gesehen hat es Eintracht Frankfurt in einem Jahr in Nachhilfeklasse zwei fast zum Primus im Pisa-Ranking der Bundesligatabelle gebracht. Nur die weit gereisten Besserwisser aus München stehen noch naseweiser da.

Vor zwei Jahren noch wusste man nicht viel am Main. Nicht, dass man nach Platz sieben in der Hinrunde noch absteigen kann, dass gespartes Geld von Fans nicht derart geschätzt wird wie attraktiver Fußball und dass Christoph Daum wohl keine glückliche Trainerwahl ist.

Liga zwei ist montags Abend- und mittags Sonntagsschule. Armin Veh, der in Hamburg noch ausgebrannt wirkte, lernte dort, dass er noch Spaß am Trainerjob hat. Spieler wie Alexander Meier lernten, dass sie nach einem katastrophalen Halbjahr immer noch kicken können und das sogar ziemlich gut. Das können auch andere Spieler in Liga zwei, die lernte man kennen. Takashi Inui, Stefan Aigner, Carlos Zambrano und Olivier Occean, da hatte Veh eine Bildungslücke, wie er mal zugab, und nahm sie als Souvenir von der Reise mit, nachdem sie der Eintracht mit ihren Teams teils Lehrstunden erteilt hatten.

Man lernte aber auch, dass manche Spieler keine Lust auf Nachsitzen in Liga zwei haben. Also verpflichtete man Erstligaabsteiger Kevin Trapp. Der junge Torwart dankt es mit Bestnoten und verweist Oka Nikolov in den Geschichtsunterricht.

Nun erhält die Bundesliga ein Referat darüber, was Frankfurt im Schnellkurs alles gelernt hat. Zeigen muss die Eintracht noch, dass die Lektion „Frühe Erfolge trügen“ nicht vergessen ist. Aber die Frankfurter Schule ist jetzt schon ein ermutigendes Lehrbeispiel für alle, die noch auf Bildungsreise in Liga zwei sind.

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