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Michael Garcia, 53, war Bundesstaatsanwalt für den Southern District of New York.

© dpa

Korruptions-Affäre: Fifa-Chefermittler Michael Garcia tritt zurück

Der Chef-Ermittler des Fußball-Weltverbands hat genug: Michael Garcia wird die Korruptionsvorwürfe gegen die Vergabe der WM-Turniere 2018 und 2022 nicht weiter untersuchen und tritt zurück. Das Fifa-Exekutivkomitee steht damit unter Druck

Michael Garcia hat seinen Rücktritt als Fifa-Chefermittler erklärt. Damit zog der US-Amerikaner am Mittwoch die Konsequenzen aus der umstrittenen Entscheidung des Fußball-Weltverbandes im Korruptionsskandal um die
WM-Vergaben an Russland und Katar. Am Dienstag hatte die Fifa Garcias Einspruch gegen den Bericht des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert zur umstrittenen Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 zurückgewiesen.

Garcia beklagte in seiner schriftlichen Stellungnahme einen „Führungsmangel“ innerhalb der Fifa. „Durch die Entscheidung Eckerts vom 13. November 2014 ist mein Vertrauen in die Unabhängigkeit der rechtsprechenden Kammer verloren gegangen“, teilte der frühere US-Staatsanwalt mit. Er sei zu dem Schluss gekommen, dass seine Rolle in diesem Prozess beendet sei. Garcia war innerhalb der Fifa-Ethikkommission für die Ermittlungen zuständig, Eckert hat den Vorsitz der rechtssprechenden Kammer.

Michael Garcia hatte für die Fifa eine 430 Seiten langen Bericht zur den WM-Vergaben 2018 und 2022 erstellt

So hatte Garcia mögliche Korruptionsfälle rund um die WM-Vergaben 2018 und 2022 untersucht, in einem 430 Seiten langen Bericht zusammengefasst und an Eckert weitergegeben. Der Münchner Richter sah nach einer ersten Durchsicht der Akten aber „keine gravierenden Verstöße“ bei den Bieterverfahren zu den WM-Turnieren.

Mit Garcias Rücktritt gerät das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA noch mehr in Bedrängnis. Auf der ab Donnerstag beginnenden Sitzung in Marrakesch steht der 430 Seiten lange Garcia-Bericht im Mittelpunkt. Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger will sich zumindest für eine teilweise Veröffentlichung des Reports stark machen, was die Exekutive bislang abgelehnt hat. (dpa)

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