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Vom Ruder- zum Fahnenträger. Kristof Wilke übt schon.

© dapd

Kristof Wilke: Schlagmann an der Fahne

Wieder gibt er den Ton an: Schlagmann Kristof Wilke aus dem Ruderachter wurde für die Abschlussfeier der Olympischen Spiele zum deutschen Fahnenträger benannt. Das passt.

Von Katrin Schulze

Mit seiner Rolle hatte Kristof Wilke am Anfang seine Probleme. Denn im Prinzip ist der große blonde Mann eher zurückhaltend, ja beinahe schüchtern, im Sport aber ist er es, der den Takt bestimmt – und „der danach als Erster gefragt wird, wie es gewesen ist“. Wie wird es wohl diesmal sein? Wenn Kristof Wilke nicht nur seine Kollegen aus dem Ruderachter, sondern die gesamte deutsche Mannschaft anführt. Der Deutsche Olympische Sportbund hat den 27 Jahre alten Schlagmann zum Fahnenträger bei der Abschlussfeier benannt.

Diese soll heute nach dem Willen von Londons Veranstaltern mit „Party, Party, Party“ zu Ende gehen, ab 20.30 Uhr MESZ sollen unter anderem The Who und angeblich auch die Spice Girls auftreten.

Für Wilke ist die eigene Hauptrolle der 37. Sieg in Folge. Zum 36. hat er sich zusammen mit seinen Kollegen auf dem Dorney Lake gerudert und das Prestigeboot zum ersten Olympiaerfolg seit 24 Jahren geführt. Danach feierte Kristof Wilke noch im Boot los. Er stand auf und schrie und tanzte.

Dieses Bild wird von den Olympischen Spielen in Erinnerung bleiben, genau wie jenes des Fahnenträgers. Es erzählt die Geschichte von einem Mann, der für Durchhaltevermögen und große Comebackqualitäten steht.

Kristof Wilke saß schon vor vier Jahren im deutschen Achter, der damals im Hoffnungslauf scheiterte, allerhand Kritik erntete und schließlich einen beeindruckenden Kampf um seinen guten Ruf startete – seit einem Jahr unter der Regie von Schlagmann Wilke. Mittlerweile hat er sich zumindest anfreunden können mit der Tatsache, den Rhythmus vorzugeben und vorneweg zu laufen. Am Sonntag, wenn London seine Sportler verabschiedet, kann er an dieser Kompetenz noch weiterarbeiten.

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