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Sport: Kuranyi muss noch warten

Der Stuttgarter steht nicht in Völlers Aufgebot

Frankfurt. Auf Pünktlichkeit legt der Disziplin-Fanatiker Rudi Völler großen Wert. Doch gestern war der DFB-Teamchef selbst zwei Stunden zu spät. „Schneechaos“, seufzte Völler, dem die Strecke München – Frankfurt nach zweitägiger Stippvisite beim DFB-Pokal unerwartete Probleme bereitete. „Erst wollte ich mit dem Auto, dann bin ich mit dem Flugzeug. Am besten wäre es wohl mit der Bahn gewesen.“ Endlich an der Baustelle Frankfurter DFB-Zentrale angekommen, wartete gleich die nächste Schwierigkeit auf den gebürtigen Hanauer. Wie Fußball-Deutschland erklären, dass nicht der neue Star Kevin Kuranyi, sondern die in der Krise befindlichen Oliver Neuville und Miroslav Klose im Aufgebot für das Test-Länderspiel auf Mallorca gegen Spanien (Mittwoch 20.30 Uhr/live in der ARD) stehen? Wo Völler doch selbst Ende des WM-Jahres auch „das Ende des Artenschutzes“ angekündigt hatte.

Völler blieb ganz der Pragmatiker: „Es werden nie alle in einer Topverfassung sein. Neuville und Klose machen eine Durststrecke durch: Die beiden muss man mitziehen.“ Überhaupt könne sich doch niemand beklagen: Sechs Spieler unter 23 Jahren stehen im 20-köpfigen Aufgebot, dazu die Neulinge Tobias Rau (20 Jahre) und Benjamin Lauth (21), die beide bereits beim Flutopfer-Benefizspiel dabei waren. Den Talenten stellt Völler gegen Spanien angemessene Spielzeiten in Aussicht.

„So eine gesunde Mischung hatten wir noch nie. Wir können aber nicht nur mit jungen Spielern agieren.“ Warum Lauth statt Kuranyi? „Die Entscheidung für Lauth war hauchdünn. Kuranyi ist ganz dicht dran.“ Und als Mitglied der Auswahl der Unter-21-Jährigen wird Kuranyi ohnehin am Montagmorgen in die Sondermaschine nach Palma de Mallorca steigen. Völlers Trost für Kuranyi: „Es heißt ja nicht, dass er keine Möglichkeit mehr bekommt.“ Das Veto von VfB-Trainer Felix Magath („Die Nationalelf ist noch nichts für Kevin, der ist erst 20, der soll erst reifen“) dürfte dessen Chancen aber nicht gerade erhöht haben. Nominiert wurden dagegen die Herthaner Arne Friedrich und Marko Rehmer.

Horst Finke

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