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Länderspiel: Generalprobe für den zweiten Sturm

Podolski gesperrt, Klose verletzt: Kevin Kuranyi und Mike Hanke dürften im Länderspiel gegen die Schweiz vom Ausfall der ersten Stürmergarde profitieren. Bundestrainer Löw bekräftigte unterdessen, dass der Kampf um die EM-Plätze im deutschen Kader bereits eröffnet sei.

Düsseldorf - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss das Länderspiel in Düsseldorf gegen die Schweiz ohne WM-Torschützenkönig Miroslav Klose bestreiten. Der Stürmer des SV Werder Bremen fällt wegen einer Daumenverletzung aus, die er sich am vergangenen Sonntag im Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04 zugezogen hatte. Nach dem Ausfall des ersten deutschen Sturms mit Klose und dem für das Testspiel gesperrten Lukas Podolski werden vermutlich der Schalker Rückkehrer Kevin Kuranyi und der Wolfsburger Mike Hanke gegen die Schweiz das Angriffsduo bilden.

Nachdem Klose am Sonntag einen Kapselriss im Daumen der linken Hand erlitten hatte, war er nach DFB-Angaben am Dienstagabend beim nicht-öffentlichen Abschlusstraining der Nationalmannschaft in der Düsseldorfer Arena auf den bandagierten Finger gefallen. Im Anschluss hätten sich leichte Schmerzen eingestellt. Bei einer Untersuchung wurde eine leichte Schwellung diagnostiziert. Nach dem Abendessen traf Bundestrainer Joachim Löw in einem Gespräch mit Klose und der medizinischen Abteilung des DFB die Entscheidung, dass ein Einsatz gegen die Schweiz ein zu großes Risiko darstellen würde. Klose reiste noch am Dienstagabend zurück nach Bremen. Dort wird die Verletzung weiter behandelt.

"Individuelle Entwicklung" im Vordergrund

Unterdessen hat Bundestrainer Löw bekräftigt, dass auch im turnierlosen Jahr 2007 die Weichen für eine Teilnahme an der EM 2008 gestellt würden. Ausruhen auf den WM-Meriten dürfe sich deshalb niemand, im Gegenteil: Löw will schon jetzt den Kampf um die EM-Tickets eröffnen, indem er die Spieler einzeln auf den Prüfstand stellt. In konkreten "Zielvereinbarungen" werde festgelegt, "in welchen Bereichen sich ein Spieler verbessern muss", berichtete der Bundestrainer. Fortschritte sollen im technisch-taktischen und konditionellen Bereich erfolgen.

Schon bei der nächsten Zusammenkunft im März wird der erste von zwei Leistungstests in diesem Jahr durchgeführt. "2007 steht im Zeichen der individuellen Entwicklung. Die werden wir immer wieder kontrollieren", kündigte Löw an. Er betont: "Nur wenn wir individuell noch besser werden, können wir uns als Mannschaft verbessern."

Junge Spieler im Blickpunkt

Unter besonderer Beobachtung stehen die jungen WM-Stars wie Lukas Podolski (21), Bastian Schweinsteiger (22), Philipp Lahm (23) oder Per Mertesacker (22), die Löw gemeinsam mit Perspektivspielern wie dem gegen die Schweiz erstmals aufgebotenen Stuttgarter Angreifer Mario Gomez (21) zu einer "Goldenen Generation" erhoben hat. "Wir haben uns vorgenommen, dass wir uns ganz besonders um die jüngeren Spieler bemühen", kündigte Löw für die kommenden Monate an. Stillstand oder Schlendrian will er ganz besonders bei den Talenten nicht dulden. "An erster Stelle steht das Leistungsprinzip."

Darüber gebe es einige Wackelkandidaten, bei denen der WM-Bonus aufgebraucht sei. Torhüter Timo Hildebrand und Mittelfeldspieler Thomas Hitzlsperger vom VfB Stuttgart sowie der Wolfsburger Angreifer Mike Hanke, "die immer dabei waren, müssen sich 2007 bewähren", sagte Löw der "Sport-Bild". Das gelte auch für den Schalker WM-Verlierer Kevin Kuranyi, der gegen die Schweiz nach 15 Monaten Abstinenz in die Nationalmannschaft zurückkehrte. Und Löw heizt den Konkurrenzkampf frühzeitig an: "Das Rennen um die EM-Plätze läuft in diesem Jahr." (tso/dpa)

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