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Sport: Leben unter Druck

Der 1. FC Union trainiert für ein Ziel: den Aufstieg

Berlin - Das Wiedersehen beim Fußball-Drittligisten 1. FC Union Berlin fiel frostig aus. Bei Temperaturen von minus zehn Grad drehten am Sonnabendvormittag fast alle Spieler des Kaders die ersten Trainingsrunden im neuen Jahr. Auf dem schneebedeckten Kunstrasen fehlte lediglich Stürmer Dustin Heun. Der Langzeitverletzte, der noch in der Rehabilitation um sein Comeback kämpft, gehörte am Vormittag nicht zu den Übenden.

Dafür waren mit Carsten Busch und Christoph Haker praktisch zwei Torhüter als interne Zugänge dabei. Der frühere Babelsberger Busch fehlte lange wegen einer Handverletzung, der noch zu den A-Junioren zählende Haker verdrängte mit guten Trainingsleistungen im alten Jahr Eric Niendorf als Nummer drei. Echte Neuverpflichtungen konnten die Köpenicker dagegen nicht vorweisen. Vielleicht sind die auch gar nicht nötig, um den Aufstiegsrang zur 2. Bundesliga zu halten. „Mindestens sieben Mannschaften können aufsteigen. Wir müssen einfach mehr investieren als die anderen“, forderte Dirk Zingler. Der Präsident meinte mit Investitionen allerdings nicht den finanziellen Aspekt, sondern mahnte bei den Spielern Leidenschaft, Einsatz und Kampfgeist an.

Dass der Verein das Ziel Zweite Liga fest im Auge hat, beweisen die neuesten Vertragsabschlüsse. Nach Stürmer Shergo Biran verlängerten in der kurzen Winterpause auch die Verteidiger Daniel Göhlert und Christian Stuff bis 2011. Alle Kontrakte gelten sowohl für die Zweite als auch die Dritte Liga. „Wir waren uns relativ schnell einig. Ich bin froh, länger in Berlin bleiben zu können“, sagte Göhlert. Dass sein Verein sehr offensiv mit dem Thema Zweite Liga umgeht, stört den gebürtigen Sachsen nicht. Göhlert: „Unser Ziel ist es aufzusteigen. Mit diesem Druck müssen wir leben.“

Sportchef Christian Beeck ist auf bestem Weg, den Großteil der Stammelf langfristig zu binden. Mittelfeldspieler Patrick Kohlmann, Verteidiger Daniel Schulz und Angreifer Nico Patschinski haben bis 2010 unterschrieben. Bei den Mittelfeldakteuren Marco Gebhardt und Michael Bemben verlängert sich der Vertrag bei rund 25 Saisoneinsätzen automatisch. Mit Freistoßspezialist Torsten Mattuschka sowie Macchambes Younga- Mou hani soll eine Einigung kurz bevorstehen. Auch Kreativspieler Hüzeyfe Dogan darf laut Beeck in Berlin bleiben, wenn der Aufstieg gelingt. „Ich bin mit dem Stand der Verhandlungen sehr zufrieden“, sagte Beeck, der mit Torhüter Jan Glinker und Stürmer Karim Benyamina auch noch zwei Härtefälle bearbeiten muss. Trainer Uwe Neuhaus legt indes Wert darauf, keine Spieler hervorzuheben. „Wer sagt, dass Glinker und Benyamina wichtiger sind als Stuff und Göhlert?“, fragte Neuhaus provokant. Bei Union muss sich eben alles dem Teamwork unterordnen. Matthias Koch

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