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LEICHTATHLETIK: Nette Stimmung und Sicherheitssprünge bei „Berlin fliegt“

Außenminister Guido Westerwelle tauchte auf der Videowand auf, niemand buhte. Der Moderator traute sich zu verkünden, dass Lothar Matthäus auf der Tribüne sitzt; sanftes Buhen.

Außenminister Guido Westerwelle tauchte auf der Videowand auf, niemand buhte. Der Moderator traute sich zu verkünden, dass Lothar Matthäus auf der Tribüne sitzt; sanftes Buhen. Matthäus hielt einen Regenschirm über Hans-Dietrich Genscher. Und Genscher, der Ex-Außenminister, sagte: „Er ist mein Schirmherr.“ Schon klar, dass hier alles anders lief als üblich.

„Berlin fliegt“ war am Freitag ja eine Show mit historischem Touch. Ein Länderkampf am Brandenburger Tor, mit Deutschland und drei der vier Ex-Alliierten, passend zum Gedenken an den Mauerbau. Im Stabhoch- und Weitsprung kämpfen Athleten um Punkte, das Team zählt, jeder Fehlversuch wird mit null Punkten bestraft. Deshalb gibt’s im Weitsprung viele Sicherheitssprünge, das Niveau ist entsprechend. Hallen-Europameister Sebastian Bayer kommt immerhin noch auf 7,84 Meter, Weltmeisterin Brittney Reese (USA) aber nur auf 6,77 Meter. Das beste Ergebnis liefert der französische Stabhochsprung-Europameister Renaud Lavillenie mit 5,76 Meter. Malte Mohr überquert 5,72 Meter. Am Ende siegt Deutschland.

Die Show lebte von vielen kleinen Szenen. Mohr lief mit Sonnenbrille an, als sich der Himmel verdunkelte, Lavillenie ließ die Latte auf 5,95 Meter legen, aber die Latte flog schon runter, als man sie hochkurbelte, Mohr wäre fast neben der Matte gelandet und erzählte dann cool, „dass ich ein sicherer Springer bin“. Und auf der Tribüne hielt Matthäus den Schirm über Genscher, ein netter Nachmittag. fmb

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