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Sport: Lelei sorgt für Stimmung - der kenianische Weltklasseläufer kommt als Überraschungsgast

Kenias Marathonläufer sind immer für Überraschungen gut. Diesmal gibt es eine schon vor dem morgigen Berlin-Marathon (9 Uhr, Charlottenburger Tor).

Kenias Marathonläufer sind immer für Überraschungen gut. Diesmal gibt es eine schon vor dem morgigen Berlin-Marathon (9 Uhr, Charlottenburger Tor). Denn kurzfristig hat sich Sammy Lelei zu einem Start bei dem Rennen entschlossen, bei dem er 1995 für eine Sensation sorgte. Nach einem guten aber längst nicht optimalen Training siegte er damals in 2:07:02 Stunden. Es war vor vier Jahren die zweitbeste und ist heute noch die fünftbeste Zeit aller Zeiten. Gestern erhielt der 35-Jährige das nötige Visum und stieg in Kenia ins Flugzeug nach Deutschland. Unerwartet haben die beiden vermeintlichen kenianischen Favoriten Josephat Kiprono und Samson Kandie, die im vergangenen Jahr in Berlin die Ränge zwei und drei belegten, nun Konkurrenz bekommen. Eigentlich haben Kiprono und Kandie nichts gegen Konkurrenz aus dem eigenen Land. "Es wäre gut für das Rennen, wenn er dabei wäre", sagt Josephat Kiprono, der in Berlin 1998 mit 2:07:27 Stunden eine Weltklassezeit lief. Doch ob den beiden das wirklich so recht ist, darf man bezweifeln. Denn Sammy Lelei gehört zu einem anderen Team - und er würde sich gerne in Berlin revanchieren.

Vor zwei Jahren hatte die Trainingsgruppe des Londoner Managers Kim McDonald, die vom Uta-Pippig-Coach Dieter Hogen betreut wurde, eine aufwendige Vorbereitung auf den Berlin-Marathon betrieben. Sie schickten Weltklasseläufer als Tempomacher ins Rennen und unter anderen Sammy Lelei als einen von mehreren Favoriten. Doch die Früchte dieser Arbeit ernteten zwei andere Kenianer: Elijah Lagat siegte vor seinem Trainingspartner Erick Kimaiyo. Dritter wurde Sammy Lelei, der dabei noch glänzende 2:08:00 Stunden lief. Lagat und Kimaiyo gehören ebenso zum Team des italienischen Trainers Gabriele Rosa wie Kiprono und Kandie. Zum ersten Mal bringt Rosa nun auch zwei Tempomacher nach Berlin. Geplant sind Kilometerzeiten von genau 3:00 Minuten. "Wir wollen nicht den Weltrekord angreifen", sagt der 25-jährige Josephat Kiprono. Doch Samson Kandie fügt hinzu: "Aber wenn wir tatsächlich dieses Tempo durchhalten, uns der letzte Tempomacher noch bis Kilometer 35 führen kann und dann die Uhren 1:45 Stunden anzeigen, dann werden wir alles versuchen, um auch den Weltrekord zu erreichen."

Bleibt für Kandie und Kiprono nur der Unsicherheitsfaktor Sammy Lelei. Kann der einzige Athlet, der beim Berlin-Marathon schon zweimal eine Weltklassezeit erzielte, den Spieß umdrehen? "Ich halte das für unwahrscheinlich, aber ich kann es nicht sagen. Von jedem unserer Läufer wissen wir genau, in welcher Form er ist. Nicht so bei Sammy Lelei. Er trainiert alleine in Kenia, und es ist oft schwierig, ihn zu erreichen. Ich hoffe, er hat sich an den Trainingsplänen von Dieter Hogen orientiert", sagte Duncan Gaskell, Partner von Kim McDonald, und fügt hinzu: "Ein bisschen verunsichert werden die anderen Kenianer schon sein. Denn wenn Sammy Lelei in Form ist, dann läuft er ein glänzendes Rennen."

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