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Sport: Leverkusen verliert beim 1:2 in Stuttgart den Kontakt zur Spitze

Kopfschüttelnd eilte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler aus dem Stadion. Ein paar Meter hinter ihm kam Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, der sich an Vorgänger Völler ein Beispiel nahm: Er sagte kein Wort.

Kopfschüttelnd eilte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler aus dem Stadion. Ein paar Meter hinter ihm kam Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, der sich an Vorgänger Völler ein Beispiel nahm: Er sagte kein Wort. Was hätten die beiden nach dem 1:2 (1:1) in Stuttgart auch erklären sollen? Aus den letzten neun Spielen hat Bayer Leverkusen nur einen Sieg geholt. Der einst souveräne Tabellenführer ist im Rückwärtsgang. Vom Meistertitel redet spätestens nach der fünften Saisonniederlage keiner mehr. Und schlimmer: Selbst Platz drei und damit die Qualifikation zur Champions League ist fürs Erste verloren, und gewinnt Borussia Dortmund heute gegen Hoffenheim, stürzen die Leverkusener sogar auf Rang fünf ab.

„Wir können unser Ziel immer noch erreichen“, sagte Jupp Heynckes. Der Trainer der Leverkusener musste im Gegensatz zu Völler und Holzhäuser sprechen. Doch egal was Heynckes nach der kuriosen Partie auch sagte, es klang eine ordentliche Portion Ratlosigkeit mit: „Wir haben viel investiert, sind aber nicht belohnt worden. Das ist bitter.“

Es fiel nicht nur Heynckes schwer, gegen die Krise anzureden. Leverkusen war zwar bisher „die beste Mannschaft in Stuttgart“, wie Horst Heldt, der Manager des VfB, meinte, aber die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache. „Es läuft in die falsche Richtung“, sagte Eren Derdiyok. Auf dem Rasen sah es lange so aus, als könnten die Leverkusener Platz drei erfolgreich verteidigen. Bis zum 1:0 durch Stefan Kießling kontrollierte Leverkusen die Partie. Für Toni Kroos, Derdiyok und Kießling gab es Möglichkeiten en masse – selbst nachdem Tranquillo Barnetta in der 19. Minute Gelb-Rot gesehen hatte und Bayer nur noch zu zehnt spielte. Der Schweizer musste nach einem ungeschickten Foul gegen Ciprian Marica gehen. Die erste Gelbe Karte aber war ein Fehlgriff von Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Zehn Minuten nach dem Platzverweis glich Stuttgart durch Cacau aus. Und war Bayer in der ersten Hälfte das bessere Team, drehte der VfB die Partie in der Schlussphase. Nach der Pause zog sich Leverkusen oft zurück, und fünf Minuten vor Schluss mussten die Gäste das 1:2 hinnehmen, erneut durch Cacau. Der Stürmer hat zwar vor kurzem erklärt, er werde den VfB am Saisonende verlassen. Nach seinem elften Saisontor aber planen die Stuttgarter, noch einmal auf Cacau zuzugehen und ihm ein besseres Angebot zu unterbreiten. Der Deutsch-Brasilianer, so heißt es, sei nicht abgeneigt. „Es ist wichtig, dass wir nächste Saison in der Europa League spielen“, sagte der Nationalspieler. „Alles andere kann ich nicht kommentieren, weil es noch nicht passiert ist.“

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