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Sport: London schließt die Hintertür - Anlass für Hoffnungen einer Leichtathletik-WM in Berlin erst für 2007

Für Hoffnungen des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV), dass die Hauptstadt durch eine Hintertür eventuell doch noch zum Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 bestimmt wird, gibt es so gut wie keinen Anlass mehr. Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) hatte die Titelkämpfe Anfang April erwartungsgemäß nach London vergeben.

Für Hoffnungen des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV), dass die Hauptstadt durch eine Hintertür eventuell doch noch zum Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 bestimmt wird, gibt es so gut wie keinen Anlass mehr. Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) hatte die Titelkämpfe Anfang April erwartungsgemäß nach London vergeben. Kurzfristig hatten die Funktionäre des Berliner Verbandes entschieden, einen Versuch für 2005 zu unternehmen. Nach einem Kommunikationsproblem mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) wurde jedoch die Bewerbungsfrist verpasst. Danach spekulierten die Berliner, die vom zwischenzeitlich verstorbenen IAAF-Präsidenten Primo Nebiolo im vergangenen Sommer zunächst für 2009 ins Gespräch gebracht worden waren, darauf, dass die Londoner zurzeit noch über kein adäquates Leichtathletikstadion verfügen und möglicherweise nicht rechtzeitig mit einem Neubau fertig werden.

Derartige Hoffnungen sieht jedoch David Hemery, der Präsident des britischen Leichtathletik-Verbandes UK Athletics, als chancenlos an. "Diese WM im Jahr 2005 zu bekommen, war ein wichtiges Ziel sowohl für UK Athletics als auch für die britische Regierung. Wir hatten keine Freiluftveranstaltung mit einer derart weltweiten Bedeutung seit den Olympischen Spielen 1948. Und durch den Zuschlag für die WM 2005 ist es uns möglich, ein reines Leichtathletikstadion zu bauen", erklärt David Hemery die Bedeutung der Vergabe für Großbritannien. Nachdem sowohl das Wembleystadion als auch die Rugbyarena in Twickenham für den Einbau einer Leichtathletikbahn nicht in Frage kamen, hatten die Briten einen Standort in Lee Valley, im Nordosten Londons, gefunden. "Jetzt haben wir mit Hilfe der britischen Sportministerin Kate Hoey einen Standort gefunden, in dem es genug Platz gibt, eine Infrastruktur bereits vorhanden ist und für den es finanzielle Unterstützung von der Region und der Regierung gibt", sagt David Hemery, der damit rechnet, dass das Stadion in etwa vier Jahren steht. "Die Regierung zieht in Erwägung, sich mit diesem Stadion entweder für die Olympischen Spiele 2012 oder 2016 zu bewerben", sagt David Hemery. Deswegen soll die Zuschauerkapazität variabel sein. "Das heißt, für Weltmeisterschaften könnte das Stadion 50 000 Plätze haben, für ein Grand-Prix-Meeting etwa 25 000 und für Olympische Spiele bis zu 100 000", erklärt der Präsident von UK Athletics.

Skeptisch ist David Hemery übrigens bezüglich einer weitere Ausweitung der Golden-League-Meetings, obwohl auch hier London sehr stark im Gespräch ist. "Wenn die besten Athleten jede Woche auf Rekordjagd gehen, wie lange hält dann der Reiz an? Unser Sport ist am spannendsten, wenn die Besten gelegentlich aufeinandertreffen. Das Duell steht dann im Vordergrund, nicht nur der Kampf gegen die Uhr." Das Istaf wird in diesem Jahr wiederholt das Finale der Golden League ausrichten. Und auch in anderer Hinsicht ist David Hemery durchaus für Berlin: "Europa ist das Zentrum der Leichtathletik, deswegen würde ich Berlin unterstützen bei einer künftigen WM-Bewerbung - egal ob für 2007 oder 2009."

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