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Sport: Lose als Lösung

Wie wäre es denn mit „Molle-und-Korn-Einsfuffzich -Arena“? Oder mit „Neue Försterei“?

Wie wäre es denn mit „Molle-und-Korn-Einsfuffzich -Arena“? Oder mit „Neue Försterei“? Oder mit dem „Wir-wollen-Blut-Sehen–Ballsportplatz?“ Der fünftklassige Fußball-Klub Westfalia Herne hat gestern bekanntgeben, dass er die Namensrechte seines Stadions für den Rest der Saison verlost. Der neue Titel wird in allen offiziellen Mitteilungen und bei Durchsagen während des Spiels verwendet. Zudem wird ein Schild am Eingang angebracht. Mit 20 Euro und ein bisschen Glück könnten also schon bald 32 000 Zuschauer Woche für Woche in den „Lars-Spannagel-Sportpark“ pilgern.

Eine schöne Vorstellung, in der Tat.

Der Weg, den die Westfalia beschreitet, ist nur konsequent. In der Vergangenheit konnten Fans per Los bereits Stadionführungen, Treffen mit Spielern oder einen Platz auf der Trainerbank ergattern. Nach Hernes Stadionaktion wird es nun nicht lange dauern, bis man auch die Kabinenpredigt in der Halbzeitpause ersteigern kann – oder einen herzhaften Tritt in den Trainer-Hintern bei seiner Entlassung.

Man kann nur hoffen, dass sich bei der Tombola in Herne ein Fan durchsetzt – und kein mittelständischer Betrieb. Wer will schon ins „Dentaltechnik-Meierbrink-Stadion“ gehen? Schlimmer als in Duisburg kann es ohnehin nicht werden. Dort spielt der MSV mittlerweile in der „Schauinsland-Reisen-Arena“.

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