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Sport: „Mäßigung ist nötig“

Frauen von Fußballspielern heißen Spielerfrauen. Das klingt antiseptisch-animalisch, irgendwie nach Krankenschwester.

Frauen von Fußballspielern heißen Spielerfrauen. Das klingt antiseptisch-animalisch, irgendwie nach Krankenschwester. Als würden die Spielerfrauen mit einem Beautycase voller geheimnisvoller Mittelchen zu den Spielerfrauengatten fliegen. Was diese Mittelchen bewirken, das weiß niemand so genau. Und deshalb sind sie so gefährlich, die Waffen der Spielerfrauen. Strenges Training, Überwachung total - nur, was die Damen mit den Herren anstellen, das entzieht sich der Kontrolle des Trainers. Der entscheidet letztlich, ob die Spielerfrauen „nachfliegen“ dürfen. Die Italiener beispielsweise, die sind fortschrittlich. Hatte sich Giovanni Trapattoni anfangs noch stur gestellt, so gestattete er den italienischen Spielerfrauen nach dem 1:1 gegen Mexiko eine lausige Nacht in Bepp City. Allerdings gab der Teamchef seinen Männern ein ziemlich unfeuriges Aber-Mäßigung-ist-nötig mit in die Nacht – Trapattonis Geist sitzt auf der Bettkante oder sonstwo.

Auch die englischen Spielerfrauen reisen zum Viertelfinale an, bloß ohne Victoria Beckham. Die bleibt wegen Schwangerschaft zuhause. Und was ist mit unseren Spielerfrauen? Die sind auch bei der WM, und es soll auch schon einen gemeinsamen Grillabend am Pool des Mannschaftsquartiers gegeben haben. Oliver Kahn reagierte leicht genervt: „Natürlich ist es schön, wenn die Familie da ist. Aber sie hat wenig von mir.“ Und Christoph Metzelder, der erstaunlicherweise noch zu haben ist, sagte: „Ich habe keine Frau, also kann ich sie auch nicht einfliegen lassen.“ No Woman, no Verunsicherung. Esther Kogelboom

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