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Sport: Mann gegen Mann

Beim Eishockey-Klub Preussen gibt es Streit

Berlin - Andreas Brockmann zog die Mundwinkel nach unten. „Es ist schade, dass diese Sachen zu Beginn der Play-offs passieren“, sagte der Trainer des Berliner Schlittschuh-Club Preussen. Brockmann meinte die wirren Streitereien in der Führung des Eishockey-Oberligisten.

Denn eigentlich läuft es sportlich sehr gut bei den Preussen, am Donnerstag gewannen sie das erste Viertelfinale in der Deutschlandhalle, das nach dem Modus „Best of five“ ausgespielt wird, vor offiziell 1882 Zuschauern gegen die Hannover Indians 4:1. Vor allem Torwart Marko Suvelo war in überragender Form. Heute treten die Preussen in Hannover zum zweiten Spiel an. Für den Aufstieg in die Zweite Liga genügt das Erreichen des Finales. Finanziell dagegen ist der Verein wieder einmal angeschlagen. Da erstaunt es, dass die Preussen am Mittwochabend einen ihrer großen Geldgeber seines Postens enthoben haben: Auf einer außerordentlichen Gesellschaftersitzung der GmbH wurde einer der beiden Geschäftsführer, Walter Schimmel, von der Mehrheit der sechs anderen Gesellschafter abgewählt. Michael Walter ist nun bis zum Saisonende alleiniger Geschäftsführer.

Auf Schimmels Abwahl mochte Walter nicht direkt eingehen. „Es lagen wichtige Gründe vor, über die Stillschweigen vereinbart wurde“, sagt er. Schimmel, der 16 Prozent der GmbH hält und den Verein mit größeren Geldbeträgen finanziell mehrfach unterstützt hat, war vor allem für das Marketing des Vereins zuständig. In diesem Bereich haben die Preussen Probleme, mehrere Sponsoren haben nicht gezahlt. Insider berichten von mehr als 200 000 Euro Schulden, die teilweise darauf zurückzuführen sind. Geschäftsführer Walter wollte diese Summe nicht bestätigen. Schimmel glaubt allerdings nicht, Fehler gemacht zu haben. „Die Entscheidungen, die mir vorgeworfen werden, sind von der Geschäftsleitung zusammen getroffen worden.“ Seine Abwahl kann er nicht verstehen. „Die Leute, die mich abgewählt haben, wissen selbst nicht, was sie tun.“

Im aktuellen Stadionmagazin kauften sich Gönner des Klubs mehrere Seiten, um sich darauf in Preussen-Trikots ablichten zu lassen. Neben dem Foto eines „Steve B.“ steht ein Zitat, das den Machtkampf bei den Preussen auf den Punkt bringt: „Meine Welt: Immer dort, wo es wehtut! Ganz vorn im Kampf Mann gegen Mann am gefährlichsten Ort in der Deutschlandhalle – dem VIP-Raum!“

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