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Sport: Marko Rehmer: Sein großes Ziel

Sein Blick schweifte immer wieder ab, zum Hanns-Braun-Platz. Dort bestritten seine Mannschaftskameraden ein Spielchen.

Sein Blick schweifte immer wieder ab, zum Hanns-Braun-Platz. Dort bestritten seine Mannschaftskameraden ein Spielchen. Marko Rehmer aber musste auf einem Nebenplatz Sprints üben, gemeinsam mit Piotr Reiss. Beide sind Rekonvaleszenten. Und als solche in der Obhut des Physiotherapeuten Jörg Drill. Für jene, deren Beruf das Fußballspielen ist, bedeutet diese Zeit des Wartens eine harte Geduldsprobe. Auch für Rehmer.

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Seit geraumer Zeit zwickt der Oberschenkel. Zur Zerrung kam auch noch ein schmerzender Nerv. Beim Spiel gegen Wolfsburg fehlte Rehmer, in Stuttgart auch. Gestern, auf dem Nebenplatz, klappte es schon ganz gut. Sogar mit den Schüssen aufs von Jörg Drill gehütete Tor. Rehmer mache, sagt der Physiotherapeut, erhebliche Fortschritte. Vielleicht könne er schon am Donnerstag ins Mannschaftstraining einsteigen. Das müsse der Doktor entscheiden. Der, Ulrich Schleicher, entschied: Marko Rehmer kann sich heute wieder in den Kreis seiner Mitspieler einreihen. Im Hinterkopf war da die Sache mit Sebastian Deisler. Der war auch so gut wie fit, durfte wieder mittrainieren - und erlitt prompt einen Muskelfaserriss. Dieses Missgeschick will man Rehmer ersparen.

Wobei der bei aller Ungeduld nicht übereifrig ist. "Ich bin skeptisch, ob es bis zum Sonnabend klappt." Am Sonnabend empfängt Hertha im Bundesligaspiel die Spielvereinigung aus Unterhaching. Rehmer hat freilich noch ein höheres Ziel, auch wenn er das so nicht sagen würde. Am Dienstag soll er in Paris gegen den Weltmeister Frankreich kicken. Rehmer: "Ich habe Rudi Völler telefonisch mitgeteilt, dass ich erst Genaueres sagen kann, wenn ich mit der Mannschaft trainiert habe."

Dass Jürgen Röber liebend gern Rehmer am Sonnabend einsetzen würde, ist nahe liegend. Doch mit der Kondition hapert es natürlich. Mit dem Ziel Paris vor Augen würde Rehmer dieses Handikap sicher überwinden. Zumal er sich dort eher in den Vordergrund spielen könnte als in Berlin. Ob er nun nach England oder Italien geht, "darüber sage ich was zur gegebenen Zeit". In diesen Tagen trifft er sich jedenfalls mit Dieter Hoeneß. Nicht ausgeschlossen, dass er danach Abwanderungsplänen abschwört. Wenngleich es nicht wenige gibt, die meinen, mit gut angelegten 16,5 Millionen Mark Ablöse könnte Hertha ohne Rehmer stärker sein als mit ihm.

Klaus Rocca

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