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Sport: Mehr Freizeit in Irland

Trapattoni trainiert ab Juni das Nationalteam

Salzburg - Giovanni Trapattoni beginnt mit fast 69 Jahren noch einmal ein neues Leben. Der italienische Trainer wird von Juni an Teamchef der irischen Fußball-Nationalmannschaft. Das bestätigte Trapattoni am Mittwoch bei einer Pressekonferenz seines Vereins Red Bull Salzburg. Er hält nach eigenen Angaben einen Zweijahresvertrag mit Option. „Das ist eine große und neue Herausforderung für mich“, sagte der frühere Coach des FC Bayern München und VfB Stuttgart, der sich aber zunächst anständig von seinem derzeitigen Arbeitgeber verabschieden will: „Ein Titel als Abschiedsgeschenk für meine Bullen - das ist jetzt mein oberstes Ziel.“ Trapattonis Vertrag in Salzburg läuft Ende April aus. Er wird in Irland Nachfolger des im November entlassenen Steve Staunton. Der irische Rekordnationalspieler hatte mit seinem Team in der Qualifikations-Gruppe D hinter Tschechien und Deutschland die Teilnahme an der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz verpasst.

Trapattoni soll die Iren zur WM 2010 nach Südafrika bringen. In der Qualifikationsgruppe 8 trifft er dabei ausgerechnet auf sein Heimatland Italien, dessen Nationalteam er von 2000 bis 2004 trainiert hat. Zudem muss sich seine neue Mannschaft mit Bulgarien, Zypern, Georgien und Montenegro messen. „Die Qualifikation wird schwer, aber wir haben eine gute Chance“, sagte der Mailänder.

Am liebsten würde Trapattoni seine neue Mannschaft bereits im Länderspiel am 24. Mai gegen Serbien betreuen, doch er steht noch bis zum 30. Juni in Salzburg unter Vertrag. Nun müssen sich der irische Fußball-Verband (FAI) und Red Bull über die Modalitäten einigen.

Trapattoni war mit Salzburg im Vorjahr Österreichischer Meister, konnte im Europapokal aber nicht die erhofften Erfolge erringen. Mit dem FC Bayern München hatte er 1997 die deutsche Meisterschaft und 1998 den DFB-Pokal gewonnen. In Erinnerung ist aus der Münchner Zeit vor allem seine Wutrede („Schwach wie eine Flasche leer“ - „Ich habe fertig“) vom März 1998, in der er seine Spieler anprangerte. Beim VfB Stuttgart konnte er sich als Trainer in der Saison 2005/06 nicht durchsetzen, seine Verpflichtung gilt als eines der größten Missverständnisse der Vereinsgeschichte.

Dennoch zählt Giovanni Trapattoni mit mehr als 20 Titeln zu den erfolgreichsten Trainern der Welt. Im Herbst 2007 hatte Trapattoni in Salzburg nach eigenen Angaben erste Abschiedsgedanken. „Da hatte ich das Gefühl, etwas anderes zu machen. Ein Trainer hat dieses Gespür und Gefühl. Dieses Gefühl hatte ich bereits bei Juventus, Inter, Bayern und Benfica.“ Vor zehn Tagen habe er das Angebot der Iren erhalten, sagte Trapattoni. Die neue Herausforderung habe ihn gereizt. Ausschlaggebend sei aber auch gewesen, dass er als Teamchef mehr Freizeit habe im Vergleich zum Posten des Vereinstrainers. dpa

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