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Sport: „Meine Zeit ist abgelaufen“

Die Fans flehen, doch Maradona will aufhören

Die Weltmeisterschaft ist gelaufen, aber der Mythos Maradona lebt weiter. Bei der Ankunft in Argentinien bejubelten die Massen ihr Team – und vor allem den Trainer. Den 20 000 Menschen in den Straßen von Buenos Aires winkte Maradona aus der ersten Reihe des Mannschaftsbusses zu. Trotzdem denkt der Gefeierte selbst offenbar an Rücktritt. „Meine Zeit ist abgelaufen. Ich habe alles gegeben, jetzt will ich mich der Familie widmen“, zitierte die Zeitung „Crónica“ den 49-Jährigen. Eine bindende und formelle Rücktrittserklärung gab es am Montag jedoch weder von Maradona noch vom nationalen Fußballverband Afa. Dessen Präsident Julio Grondona erklärte lapidar, ob Maradona weitermachen wolle, sei allein dessen Sache.

Für viele Fans scheint es nur eine richtige Entscheidung zu geben, am Flughafen flehten sie: „Diego, bleib!“ Auf einem Banner war zu lesen: „Diego 2014“. Die nächste Fußball-WM findet in vier Jahren im Land des argentinischen Erzrivalen Brasilien statt, und gerade deshalb wollen viele den Coach zum Weitermachen überreden.  „El Diego wird nicht gehen und gemeinsam nehmen wir Rache“, hieß es auf einem anderen Plakat.

Auch die meisten seiner Spieler setzen sich für Maradona als Nationaltrainer ein. Nach dem bitteren WM-Aus durch das 0:4 gegen Deutschland im Viertelfinale sollen Lionel Messi, Carlos Tevez und Mario Bolatti Maradona ins Gewissen geredet haben und um eine Fortsetzung seines bis dato lediglich rund 20-monatigen Engagements gebeten haben.

Maradonas Kritiker halten ihm hingegen vor allem mangelnde taktische Kenntnisse vor. Auch bei einer Online-Umfrage der Sportzeitung „Olé“ votierten 59 Prozent der Befragten gegen eine Fortsetzung der Ära Maradonas. dpa

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