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Hoffen auf Regen. Nico Rosberg fuhr bei feuchtem Wetter in der Qualifikation in Sao Paulo auf Rang zwei.

© dpa

Mercedes, Ferrari oder Lotus: Wer wird Zweiter in der Konstrukteurs-WM?

Vor dem letzten Rennen des Jahres am Sonntag in Sao Paulo steht für den Mercedes-Teamchef und seine Crew weit mehr auf dem Spiel als reine Anerkennung. Es geht um viel Geld in der Konstrukteurs-WM.

Gut, es geht natürlich auch ums Prestige, allerdings nur sekundär. „Obwohl das natürlich auch ein Beweis dafür wäre, dass wir im letzten Jahr einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht haben und auf dem richtigen Weg sind, um 2014 Red Bull im Kampf um den Titel anzugreifen“, sagt Toto Wolff. Vor dem letzten Rennen des Jahres am Sonntag in Sao Paulo steht für den Mercedes-Teamchef und seine Crew jedoch weit mehr auf dem Spiel als reine Anerkennung. Weil in der Fahrerwertung in diesem Jahr ohnehin nichts auszurichten ist gegen Dauersieger Sebastian Vettel, will sich Mercedes wenigstens den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM sichern, das ist seit Wochen das erklärte Ziel des deutschen Rennstalls.

Im Duell mit den renommierten Konkurrenten Ferrari und Lotus geht es in erster Linie um eine ganze Menge Geld. Zehn bis zwölf Millionen Euro mehr aus dem Preisgeldtopf von Bernie Ecclestone bringt ein zweiter Platz in der Endabrechnung gegenüber einem dritten – selbst für finanzkräftige Werksteams eine nicht zu verachtende Summe.

Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind jedenfalls zuversichtlich, ihre Aufgabe erfüllen zu können. Hamilton ist seit letzter Woche in Austin mit einem neuen Fahrgestell unterwegs, „das um Welten besser ist als das alte“. An dem alten hatte man einen kleinen Riss festgestellt, nun sieht man sich wieder in der Lage, ganz vorne mitzufahren. Und Nico Rosberg, der an den verregneten Trainingstagen stets der Schnellste war, hofft auf ähnliches Wetter wie zuletzt: „Es ist schon über das gesamte Jahr so, dass mein Auto im Regen sehr gut liegt und ich mich wohlfühle. Meine Hoffnungen sind gestiegen, dass wir Red Bull das Leben am Wochenende schwer machen können“, sagt Rosberg.

Mercedes hat vor dem letzten Rennen 15 Punkte Vorsprung auf Ferrari – und schickte zuletzt auch stets ein besseres Auto auf die Strecke als die Italiener. Fernando Alonso und Felipe Massa hatten in den zurückliegenden Rennen große Schwierigkeiten mit dem nicht vorhandenen Speed, sie schienen eher weiter zurückzufallen als näher heranzukommen. Deshalb erscheint es sehr fraglich, ob sie den Rückstand auf Mercedes noch einmal aufholen können. Wenngleich insbesondere Felipe Massa bei seinem Heimrennen in Brasilien, das gleichzeitig sein Abschiedsrennen von Ferrari bedeutet, noch einmal besonders motiviert ist. „Meine Ferrari-Zeit mit einem Podiumsplatz zu beenden, das wäre für mich das Allergrößte. Aber dafür muss alles zusammen passen – und wir müssen auch ein bisschen Glück haben.“

Glück, das ist in Interlagos seit jeher ein wichtiger Faktor, weil das Wetter häufig für chaotische Rennen sorgt. Dann kommt es nicht auf die richtige Strategie an, sondern das Wetter richtig zu vorauszuraten. Auch für den Sonntag sind wieder wechselhafte Bedingungen angesagt.

Trotz besagter Unwägbarkeiten erscheint es unrealistisch, dass das Team Lotus noch auf den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM fahren kann. Der Rückstand auf Mercedes beträgt bereits 33 Punkte – dabei braucht Lotus die Millionen aus dem Preisgeldtopf noch am dringendsten, weil das Team in argen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Karin Sturm

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