zum Hauptinhalt

Sport: Mickelson macht keine Fehler

Der Amerikaner siegt beim US Masters der Golfer – Tiger Woods wird Dritter

Am Ende befand sich ein weiteres grünes Siegerjacket in den Händen von Tiger Woods. Allerdings zog Woods es nicht selbst über, sondern half dem neuen Champion Phil Mickelson bei der Siegerehrung – wie es die Tradition verlangt – in das zumindest unter Golfern begehrte Kleidungsstück. Der Amerikaner gewann das US Masters zum zweiten Mal, mit 281 Schlägen und sieben unter Par, mit zwei Schlägen Vorsprung vor dem Südafrikaner Tim Clark. Tiger Woods wurde Dritter. „Ab dem 15. Loch wusste ich, dass ich es hatte“, sagte der 35-Jährige am Ende des Tages. „Es ist ein unheimlich befriedigendes Gefühl zu wissen, dass ich dieses starke Feld geschlagen habe.“

Was daherkam als routinierter Erfolg, war bis kurz vor Schluss ein harter Kampf gewesen: 15 Spieler gingen nur durch vier Schläge getrennt auf die letzte Runde des Platzes von Augusta National in Georgia, darunter die besten Fünf der Weltrangliste. Vier frühere Masters-Champions fanden sich allein in den letzten vier Paarungen – selten hatte ein Feld derartige Dichte und gleichzeitig ein derart hohes Niveau gezeigt. Mickelson setzte sich aufgrund seiner unglaublichen Konstanz durch. Im Gegensatz zum Zweiten José Maria Olazabal, der stark puttete, aber im langen Spiel Defizite hatte, und Fred Couples auf dem geteilten dritten Platz, der seine tollen Drives mit mittelmäßigen Putts zerstörte, beging der Weltranglistenzweite keine nennenswerten Fehler.

Das war nicht mehr der alte, völlig unberechenbare Phil Mickelson, der mit erstklassigem kurzen Spiel und unglaublicher Länge vom Abschlag gesegnet war und doch jahrelang unkalkulierbar in seinen Entscheidungen blieb. Kurz vor seinem ersten Masters-Triumph vor zwei Jahren wurde der neue Phil Mickelson geboren. „Ich denke, ich bereite mich einfach besser vor, ich kontrolliere mein Spiel besser, mein Ballflug und mein Putten ist besser“, sagt der Kalifornier. Einen Schlag mit dem Eisen 2 aus dem Semirough unter einem Baum auf ein Inselgrün wird man während einer Turnierrunde wohl nicht mehr von Mickelson erleben. Stattdessen überzeugte der Linkshänder am Sonntag mit konstant gut getroffenen Drives, erstklassigen Eisen an die Fahne, vor allem aber nahezu fehlerlosem Putten.

Von fehlerlosem Putten konnte Tiger Woods nur träumen. „Wenn ich den Ball genauso gut geputtet hätte, wie ich ihn getroffen habe, dann hätte ich Phil schon noch einen Kampf geliefert“, sagte der Vorjahressieger nach seiner 70er-Finalrunde, die für ihn den geteilten dritten Rang bedeutete. So aber hatte der Weltranglistenerste im Verlauf des Sonntagnachmittags nie wirklich Chancen im Wettlauf um den Sieg. Die Verhältnisse im Profigolf sind trotzdem nicht auf den Kopf gestellt. „Die letzten zwei Wochen war Phil der Beste“, befand Fred Couples, „aber dass Tiger insgesamt der Beste ist, steht außer Frage.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false