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Sport: Millionenschwere Notlösung

Eigentlich war der Tag für die Schalker zu schön, um sich am Ende zu streiten. Die Sonne strahlte, der lange vermisste Stürmer Emile Mpenza feierte beim 2:0 über den Hamburger SV ein gelungenes Comeback, ja sogar die Bayern spielten mit und machten den dritten Platz für Schalke frei.

Eigentlich war der Tag für die Schalker zu schön, um sich am Ende zu streiten. Die Sonne strahlte, der lange vermisste Stürmer Emile Mpenza feierte beim 2:0 über den Hamburger SV ein gelungenes Comeback, ja sogar die Bayern spielten mit und machten den dritten Platz für Schalke frei. Vier Runden vor dem Ende einer Saison, die für den Revierklub schlecht angefangen hatte, ist die scheinbar längst verpasste Qualifikation für die Champions League wieder ein realistisches Ziel.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Aber so angenehm dieser sportlich nicht sonderlich aufregende Samstagnachmittag auch verlaufen war: Nicht jeder war am Ende so glücklich wie Mpenza und Sand, die es genossen, im Angriff endlich wieder vereint zu sein, und die Torausbeute unter sich aufteilten. Als Mpenza unter tosendem Beifall vorzeitig in den Feierabend entlassen wurde, bekundete ein Teil des Schalker Anhangs Unmut. Nicht nur, weil sie ihm gerne länger als 66 Minuten zugeschaut hätten. Schwerer wog, dass der Einwechselspieler nicht besonders wohlgelitten ist. Victor Agali fällt es schwer, die Fans für sich einzunehmen. Im Schalker Zweimannsturm an Nummer drei gesetzt, wirkt er wie ein Außenseiter. Viele Anhänger lassen Agali spüren, daß sie in ihm nur eine millionenschwere Notlösung sehen. In 19 Bundesligaspielen gelangen dem nigerianischen Nationalstürmer, der im Sommer von Hansa Rostock kam, vier Treffer. Dennoch hält Manager Rudi Assauer die Kritik der Fans für überzogen. "Victor kann wesentlich besser Fußball spielen als in den letzten Wochen, aber er bemüht sich", sagt Assauer.

Der Streit hat eine Vorgeschichte, die eine Woche zurückliegt. Die Fans sahen in Agali beim Unentschieden in Köln den Hauptschuldigen, obwohl die gesamte Mannschaft versagt hatte. Als sie ihn im Spiel gegen den HSV wieder unfreundlich aufnahmen, sah sich Assauer gefordert. "Wenn die Zuschauer glaubten, einen Spieler so unfair behandeln zu dürfen, können sie auch gleich selbst bestimmen, wer eingekauft wird." Der Manager warnte davor, Agali zu verstoßen. Im Zweikampf um Platz drei könnte Schalke ihn vielleicht dringender brauchen, als mancher wahrhaben will. Mit Bayern könnte noch zu rechnen sein. Wer wüßte das besser als die Schalker?

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