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Sport: Miserabel verteidigt

Alba unterliegt Ulm in eigener Halle 90:94

Berlin - Was sollte schon schief gehen in diesem Spiel: Der Tabellendritte der Basketball-Bundesliga (BBL) empfing den Dreizehnten, der die letzten neun Ligaspiele in Serie verloren hatte. Alba Berlin gegen ratiopharm Ulm war auf dem Papier eine klare Sache – aber nur da. In der Praxis verloren die Berliner gestern Abend 90:94 (46:42) und wurden von den 6887 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit Pfiffen verabschiedet. Es war die dritte Bundesliga-Heimniederlage. Alba hatte schon 64:53 geführt, fiel dann aber völlig auseinander und musste 5:23 Punkte in Folge einstecken. Geschäftsführer Marco Baldi war sauer: „Dieses Spiel gibt einem zu denken. Wir hatten große Probleme in der Verteidigung. Mit dieser Intensität gewinnt man keinen Blumentopf.“

Keine zwei Minuten vor dem Ende lag Alba 82:90 zurück, zwölf Sekunden vor Schluss verkürzte Goran Nikolic auf 90:92. Es hätte der Ausgleich sein können, wenn Immanuel McElroy nicht zuvor zwei Freiwürfe an den Ring gesetzt und Albas schwache Freiwurfquote (48 Prozent) bestätigt hätte.

Bei Alba fehlte der kranke Dijon Thompson, Aleksandar Nadjfeji kam nach muskulären Problemen überraschend wieder zum Einsatz und war mit 20 Punkten Albas bester Werfer vor Julius Jenkins (19) und Bobby Brown (17). Topscorer war Ulms Lucas Bryan (21), der fünfmal aus der Distanz warf und fünfmal traf.

Ulm führte schnell 4:0, ließ sich auch von einem 9:17 Rückstand nicht aus der Fassung bringen und übernahm Mitte des zweiten Viertels mit 31:29 die Führung. Dabei saß der sonst so reboundstarke und korbgefährliche Konrad Wysocki nach zwei frühen Fouls längst auf der Bank. Ohne ihn lag das reboundstärkste Team der BBL bei den Rebounds zur Pause mit 11:17 zurück und Alba wieder mit vier Punkten vorn.

In der zweiten Halbzeit schien der Favorit seiner Rolle gerecht zu werden, setzte sich deutlich ab und konnte es sich leisten, zu zaubern. Dabei ging der Biss verloren, Ulms Aufholjagd hatte Alba nichts entgegenzusetzen. Wie so oft in dieser Saison fehlte jegliche Konstanz. Als der schwach verteidigende Spielmacher Bobby Brown mit einem Dunk das 82:81 zu machen glaubte, zählte der Korb nicht: Schrittfehler, es passte zu Albas Spiel gestern Abend.

Schon in Ulm hatte Alba verloren. Die nächste Sieg-Chance bietet sich am 19. März, wenn Ulm zum Pokal-Viertelfinale wieder in die Schmeling-Halle kommen. Unterschätzen wird sie Alba dann zumindest nicht. Helen Ruwald

Helen Ruwald

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