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Sport: Mit Hut und Pferd

Auf der Rennbahn in Hoppegarten findet heute der erste Saisonhöhepunkt statt

Berlin - Viel Zeit bleibt einem Jockey nicht, um sich vor dem Rennen auf ein ihm unbekanntes Pferd einzustellen. „Ich schaue dem Tier in die Augen, dann erfahre ich schon sehr viel“, sagt Andrasch Starke. Bei der dreijährigen Elle Shadow braucht er dieses Hilfsmittel nicht, denn die Stute kennt er aus der täglichen Arbeit bei Trainer Peter Schiergen sehr genau. „Sie ist unkompliziert, ihre Hinterhand, beim Pferd der Motor, ist sehr ausgeprägt“, beschreibt er die Favoritin für das mit 65 000 Euro dotierte Gruppe-II-Rennen am Sonntag in Hoppegarten (erster Start 14 Uhr/Diana-Trial 16.55 Uhr).

Das Diana-Trial ist der erste große Saisonhöhepunkt auf der Parkbahn am Berliner Stadtrand. Für Andrasch Starke, der mit Miss Europa im Vorjahr dominierte, wäre alles andere als ein Erfolg eine herbe Enttäuschung auf der Bahn, auf der er im Juli 1992 als 18-Jähriger den ersten Gruppe-Sieg schaffte. Mittlerweile ist der 54-Kilo-Mann in der internationalen Jockeyszene längst ein Star. Fünf Siege im Deutschen Derby kann er aufweisen, große Erfolge in Hongkong, Singapur, Italien und bei den deutschen Top-Rennen.

„Aber nach Hoppegarten komme ich besonders gern“, sagt Starke. „Die Bahn ist wegen ihrer Ausmaße fair für alle Starter.“ Internationale Starter fehlen zwar – doch beim heutigen „Ladies Day“ stehen ohnehin die Hüte im Mittelpunkt.

Und natürlich das Trial. „Insgesamt gibt es in Hoppegarten viel zu wenige Renntage“, sagt Roland Dzubasz, der am Ort über 60 Pferde trainiert. Der 41-Jährige sattelt in Vanjura unter Jockey Alexander Pietsch ebenfalls ein Pferd im Hauptereignis. Gern würde Dzubasz in Hoppegarten bleiben, „wo meine Heimat ist“. Trotzdem treiben ihn Abwanderungsgedanken um. Denn dass in Hoppegarten zwischen dem 6. Juni und dem 6. August überhaupt keine Rennen stattfinden, damit kann er nur sehr schlecht leben. Dem Besonderen des Diana-Trials in Hoppegarten will er sich dennoch nicht entziehen: „Auf der Heimatbahn ein solches Rennen zu haben, hilft schon.“ Hartmut Moheit

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