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Sport: Mit Keller kommt die Garantie

So etwas wie im letzten Jahr, schworen sich die Hockeyspieler der Zehlendorfer Wespen vor dieser Saison, passiert uns nicht wieder. Da hatten sie die sicher geglaubte Teilnahme am Viertelfinale um die deutsche Hallen-Meisterschaft durch nur einen Punktgewinn in den letzten drei Spielen noch vergeben.

So etwas wie im letzten Jahr, schworen sich die Hockeyspieler der Zehlendorfer Wespen vor dieser Saison, passiert uns nicht wieder. Da hatten sie die sicher geglaubte Teilnahme am Viertelfinale um die deutsche Hallen-Meisterschaft durch nur einen Punktgewinn in den letzten drei Spielen noch vergeben. "Richtig weggeschenkt", sagt Trainer Bernd Rannoch. Und tatsächlich machte der Ärger darüber den Wespen danach Beine. Das Ergebnis: Die mit höherem Trainingsumfang und größtem Ehrgeiz agierenden Zehlendorfer stehen diesmal schon vor dem letzten Spieltag als Erster der Bundesliga Ost fest.

Mehr noch als gestern das 6:4 beim Osternienburger HC wog der tags zuvor erzielte 7:6-Sieg im Spitzenspiel gegen den Berliner HC, in dem die Wespen die bisherige Nummer eins in der Stadt entthronten. "Hockey spielen können die Jungs, aber so ein Erfolgserlebnis hat uns seit Jahren gefehlt", sagt Bernd Rannoch. "Das wird uns für die Zukunft einen Schub geben, egal, was in den letzten Spielen noch passiert."

Den Schub erhofft sich Rannoch insbesondere für die künftige Feldsaison. Dort waren die Wespen oft im Vorderfeld der Zweiten Bundesliga vertreten, zum Aufstieg reichte es aber dennoch nicht. Dies, so Rannoch, lag an der fehlenden Durchschlagskraft. In diesem Zusammenhang gelang den Zehlendorfern ein spektakulärer Coup. Nationalspieler Florian Keller, der eigentlich von Geburt an BHC-er ist, kehrt nach einjährigem Hamburg-Gastspiel nicht etwa zurück zu seinem Heimatverein, sondern stürmt ab der kommenden Saison ausgerechnet für die Wespen, die ihm einen Ausbildungsplatz vermittelten. Die Verpflichtung des Bundesligatorschützenkönigs der letzten drei Jahre könnte fast schon eine Aufstiegsgarantie sein. Welcher Verlust sein Weggang war, musste der BHC erfahren, als er ohne Keller in der Feldsaison in untere Tabellenregionen geriet und in der Halle nach verlustpunktfreier Vorsaison nun gegen die Wespen und sogar gegen den Berliner SV verlor.

Neben den Routiniers Dirk Berthold, Oliver Krause und Alexander Holtz, die es laut Rannoch "jetzt noch einmal wissen wollen", spielen sich bei den Wespen zunehmend auch junge Akteure wie der vom BHC gekommene 20-jährige Max Jesse oder der ein Jahr jüngere Philipp Marx in den Vordergrund. Die Mannschaft wurde zuletzt verjüngt und zugleich in der Breite ausgeglichener. Von einer Wachablösung gegenüber dem BHC möchte Rannoch noch nicht reden, hofft aber, dass sein Team mittlerweile attraktiv genug ist, damit "das eine oder andere Talent lieber zu uns kommt".

Bevor die Wespen aber den Feldaufstieg in Angriff nehmen, steht am ersten Januarwochenende das Hallen-Viertelfinale an. Dort müssen sie sich in dieser Saison mit einem Team aus dem Norden auseinander setzen, dessen Hamburger Klubs als Titelfavoriten gelten.

Martin Scholz

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