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Sport: Möller macht den Unterschied

Bochum – Schalke 0:2

Bochum. Nach dem Schlusspfiff sah der Schalker Trainer Frank Neubarth sich in allen wesentlichen Punkten bestätigt. Beim 2:0 über den VfL Bochum hatte der Trainer des FC Schalke 04 neben taktischem Geschick und Improvisationstalent auch Mut zum Risiko gezeigt. Aufgrund zahlreicher Ausfälle - sieben Profis fehlten - entschied er sich für eine in der Bundesliga noch nicht erprobte Variante im Angriff. Da Mpenza sich wegen einer Erkältung kurzfristig auch noch abgemeldet hatte, brachte Neubarth in Bochum zum ersten Mal den nigerianischen Stürmer Abdul Iyodo ins Spiel. Neben dem Neuling, der sich vor allem in der ersten Hälfte bestens einführte, stürmte zumeist Andreas Möller; der für gewöhnlich als Spitze eingeteilte Sand indes zog sich häufig ins vordere Mittelfeld zurück. Die Schalker Offensivkräfte pflegten eine Dreiecksbeziehung, die der Abwehr des Gegners viel Unbehagen bereitete. „Das Überraschungsmoment war auf unserer Seite“, sagte Neubarth nach dem zweiten Auswärtssieg in Folge, der Schalke zum Sprung auf den vierten Tabellenplatz verhalf.

Vor 32 600 Zuschauern ließen sich die Schalker durch das Bochumer Anfangshoch nicht einschüchtern. Später kamen sie besser zum Zuge, als der VfL sich zurückfallen ließ. Das vorentscheidende 1:0 kurz nach der Pause beschwor ausgerechnet Verlegenheitsstürmer Möller herauf. Sein Schuss aus spitzem Winkel traf den Bochumer Abwehrstrategen Kalla, der den Ball ins eigene Tor lenkte. „Ich wollte eigentlich flanken", sagte Möller über das Zufallsprodukt.

Fortan verwaltete Schalke den Vorsprung. Das genügte, um den Gegner auf Distanz zu halten. Neubarth bemängelte diese Selbstbeschränkung. „Wir hätten früher die Entscheidung suchen müssen“, sagte der Schalker Trainer. Er musste sich bis kurz vor Schluss gedulden, ehe Asamoahs 2:0 die letzten Zweifel zerstreute. Nach diesem Tor ging der oft temperamentlos wirkende Neubarth aus sich heraus, stürmte auf den Rasen und machte einen Luftsprung. Spätestens in diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass seine Innovationsfreude sich auszahlen würde. „Die Entscheidung, Iyodo aufzustellen, war hundertprozentig richtig", sagte er. Zumal der unbekannte Stürmer in Möller nicht nur eine bekannte Größe, sondern auch einen starken Partner neben sich hatte.

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