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Sergio Ramos (15) hat hier die Chance zum 2:1, verschießt diesem Elfmeter aber.

© Reuters

Nach 1:2 gegen Kroatien: Spanien muss im Achtelfinale gegen Italien ran

Sergio Ramos vergibt beim Stand von 1:1 einen Elfmeter für Spanien. Das rächt sich, denn Kroatien schießt noch ein Tor und wird Gruppensieger.

Die Spanier haben bisher begeistert bei dieser Fußball-EM, aber nicht jeden. Ihr weißes Ausweichtrikot, auf dem gelbe und rote Rauten die Brust zieren, wurde im Internet bereits als „Paella-Kotze“ geschmäht. Im dritten Gruppenspiel trugen es die Spanier erstmals – und konnten prompt bei der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Kroatien nicht mehr wie gewohnt überzeugen.

So sicherten sich die Kroaten überraschend Platz eins in der Gruppe D, ihr Gegner im Achtelfinale ist damit entweder Belgien, Schweden oder Irland. Spanien trifft als Zweiter sicher auf Italien – ein Duell, das es in sich hat Nach zwei überzeugenden Siegen vertraute Vicente del Bosque zum dritten Mal der gleichen Startelf und schonte niemanden. Den Kroaten fehlte der angeschlagene Spielmacher Luka Modric, sie brachten fünf Neue. Weil sie durch das 1:0 der Deutschen zuvor gegen Nordirland auch schon für die K.o.-Runde qualifiziert waren?

Zu Beginn dominierten, wie bei dieser EM gewohnt, die Spanier. Lässig schoben sie sich den Ball zu und lauerten auf Lücken in der Abwehr. Bereits nach sechs Minuten wurden sie fündig. Der starke David Silva ließ einem Quer-Dribbling einen zielstrebigen Steilpass in den Strafraum folgen. Cesc Fabregas bediente neben sich Alvaro Morata. Der Stürmer hatte aus kurzer Distanz kein Problem, sein drittes Turniertor zu erzielen und damit zum Waliser Gareth Bale aufzuschließen.

Der Führungstreffer und der viele Ballbesitz konnten jedoch nicht verbergen, dass auch der immer höher gehandelte EM-Favorit seine Schwächen hat. Und zwar dann, wenn die Kroaten die Spanier aggressiv im Spielaufbau störten und mit Tempo auf ihre Verteidigung zusteuerten. Nach fast einer Viertelstunde verlor Torwart David de Gea weit vor seinem Tor in Bedrängnis den Ball. Der Kroate Ivan Rakitic überlupfte ihn, aber hatte Pech, dass der Ball von Latte und Pfosten nicht hinter die Torlinie prallte, sondern davor. Die Favoriten verfielen immer wieder in Spanischen Trab statt einmal das Tempo anzuziehen. Mehr als eine Hand voll halber Torchancen sprangen so nicht heraus. Die Kroaten machten dabei aus weniger mehr und wurden vereinzelt gefährlich.

Spanien könnte damit schon im Viertelfinale auf Deutschland treffen

Gemeint waren nicht die befürchteten Krawalle, die Hooligans für die 30. Minute angekündigt hatten. Es blieb ruhig im Stadion, eine gute Nachricht für die Kroaten, die ja nur noch EM-Teilnehmer auf Bewährung sind.

Eine noch bessere Nachricht für die Männer vom Balkan war kurz vor der Pause, dass Ivan Perisic auf der linken Seite unbedrängt flanken durfte und Nikola Kalinic den Ball freistehend mit der Hacke ins Tor bugsieren konnte. Das 1:1 war Spaniens erstes EM-Gegentor seit der Gruppenphase 2008.

Nach der Pause kontrollierte Spanien weiter das Spiel, ohne zwingend zu sein. Doch nach 70 Minuten fiel Silva nach leichter Berührung im Strafraum. Sergio Ramos schnappte sich den Ball – und schoss den Elfmeter mittig, genau auf die dankbaren Hände von Kroatiens Keeper Danijel Subasic.

Das rächte sich: Kurz vor Schluss überbrückte ein kroatischer Konter das Spielfeld. Perisic traf mit Wucht genau ins de Geas Torwarteck. Mit dem Schlusspfiff rettete Rakitic noch gegen Silva auf der Linie. Für Spanien stand am Ende die erste EM-Pleite seit 2004. Ein 1:2, das ihre bisher so weiße Weste weit mehr befleckt als ihr Trikot. (Tsp)

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