zum Hauptinhalt

Sport: Nach mehreren Absagen endlich einen Nachfolger von Rainer Bonhof

Fußball-Bundesliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach hat die beschwerliche Suche nach einem neuen Trainer am Montag endlich erfolgreich abgeschlossen. Klubchef Wilfried Jacobs verpflichtete den gebürtigen Tschechen Hans Meyer vom niederländischen Ehrendivisionär Twente Enschede als Nachfolger für den vor einer Woche wegen Erfolglosigkeit zurück getretenen Rainer Bonhof.

Fußball-Bundesliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach hat die beschwerliche Suche nach einem neuen Trainer am Montag endlich erfolgreich abgeschlossen. Klubchef Wilfried Jacobs verpflichtete den gebürtigen Tschechen Hans Meyer vom niederländischen Ehrendivisionär Twente Enschede als Nachfolger für den vor einer Woche wegen Erfolglosigkeit zurück getretenen Rainer Bonhof. Der 56 Jahre alte ehemalige DDR-Trainer erhält einen Zweijahresvertrag und wird heute am Bökelberg präsentiert.

Damit beendete der von Krisen geplagte Club vom Niederrhein, der nach drei Niederlagen in Folge schon wieder am Tabellenende in der Zweiten Liga steht, die von einer Absagenflut gezeichnete Suche nach einem neuen Chefcoach nach einer Woche. Nacheinander hatten die Wunschkandidaten Klaus Augenthaler (Grazer AK), Joachim Löw (zuletzt Fenerbahce Istanbul) und Armin Veh (SSV Reutlingen) dem Zweitligisten einen Korb gegeben. Zuletzt wurde der ehemalige Frankfurter Trainer Horst Ehrmantraut gehandelt, der angeblich vom Gladbacher Aufsichtsratsmitglied Berti Vogts favorisiert wurde. Auch über die Namen Aleksandar Ristic (Rot-Weiß Oberhausen), Wolfgang Frank (FSV Mainz 05), Felix Magath, den Schweizer Roger Hegi (Grasshopper Zürich) und den Belgier Rene Vandereycken wurde am Bökelberg diskutiert. Seit Sonnabend bemühte sich die Gladbacher Vereinsführung dann um Meyer, der vor drei Jahren schon einmal vom damaligen Borussen-Manager Rolf Rüssmann als Nachfolger für den seinerzeit entlassenen Bernd Krauss kontaktiert wurde.

Hans Meyer, der in der Branche als prinzipienfester Typ und harter Hund gilt, entschied sich damals für Twente Enschede und führte den Klub gleich im ersten Jahr in den Uefa-Cup. Er hat dort mehr als dreieinhalb Jahre erfolgreiche Arbeit geleistet. Mit einem Mini-Etat hatte er zweimal die Mannschaft zum Meisterschaftsdritten gemacht und damit eine Uefa-Cup-Teilnahme erreicht. Zuletzt hatte es in Enschede allerdings Unstimmigkeiten mit dem Präsidium gegeben. Deshalb wurde seiner Kündigung auch entsprochen. Sein Vertrag bei Twente hatte noch eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2000. Mit seinem Team nahm er in der Ehrendivision nach zwei Spieltagen mit vier Punkten Rang sieben ein.

In der DDR arbeitete Meyer in der Saison 1970/71 als Assistenzcoach des späteren Nationaltrainers Georg Buschner bei Carl Zeiss Jena und wurde mit 29 Jahren dessen Nachfolger und jüngster Oberligatrainer. Zwischen 1971 und 1983 errang der Fußball-Lehrer mit Jena fünf Vizemeisterschaften und drei Pokalsiege. 1981 stand er mit dem Klub im Finale des Europapokals der Pokalsieger. Es war seine erfolgreichste Zeit als Trainer. Als Aktiver hatte Meyer den Ruf eines kompromisslosen Abwehrspielers und bestritt für Jena 30 Oberligaspiele.

Später arbeitete der Coach bei Rot-Weiß Erfurt (1984 bis 1987) und führte den Chemnitzer FC (1987 bis 1992) in die Zweite Liga. Am Sonnabend wird Meyer beim Lokal-Derby zwischen der Borussia und Alemannia Aachen erstmals am Bökelberg auf der Trainerbank sitzen.

Stefan Liwocha

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false