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Sport: Nachwuchs auf dem Vormarsch - Brandenburgische Reiter gewinnen immer stärker an Format

Der Donnerstag ist beim CHI in Berlin traditionell der Tag der Nachwuchsreiter und -pferde. So steht denn auch jährlich der Preis von Brandenburg auf dem Programm.

Der Donnerstag ist beim CHI in Berlin traditionell der Tag der Nachwuchsreiter und -pferde. So steht denn auch jährlich der Preis von Brandenburg auf dem Programm. Am Start sind auch Reiter und Pferde aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem die Züchtungen in diesen Bundesländern zeigen Erfolge. Noch ist die Weltspitze entfernt, aber beim Bundeschampionat präsentierten sich Pferde aus der Region eindrucksvoll. "Es gibt eine spürbare Begeisterung in den neuen Bundesländern", sagt CHI-Veranstalter Kaspar Funke.

Viele Privathöfe, die in den vergangenen sechs bis sieben Jahren aufgebaut wurden, werden heute erfolgreich bewirtschaftet und bringen erfolgreiche Pferde hervor. Und auch die alteingessenen Landgestüte, die bereits vor der Wende bestanden, haben sich den Bedingungen angepasst. So werden nicht mehr nur eigene Pferde gezüchtet und beherbergt, auch Privatpersonen können jetzt ihre Pferde unterstellen beziehungsweise die Pferde des Hofes nutzen. Dabei ist bemerkenswert, dass die Entwicklung der Gestüte anders verläuft, als in den westlichen Bundesländern. "Das Leistungsreiten wird nicht ganz so verbissen betrieben, und die Reiter gönnen den anderen ihren Erfolg", sagt Funke, "das trägt deutlich zu den Erfolgen bei." Auch scheint sich das Selbstbewusstsein stärker auszubilden. "Die Reiter stellen sich nicht als der große Klimke-Nachfolger vor, sondern respektieren sich gegenseitig. Da wird man nicht gleich bei einem Fehler ausgelacht."

Einer, der den Weg schon bis in die internationale Spitze geschafft hat, ist Holger Wulschner. Der gebürtige Brandenburger sitzt derzeit für ein Mecklenburger Gestüt im Sattel. Er kennt bereits den Weg, den die Weltspitze vor einem Weltcup-Ritt gehen muss. "Ein großer Fortschritt für uns junge Reiter ist sicher die Modusänderung im Weltcup, nachdem sich nun jeder Reiter für das Finale qualifizieren muss. Da haben Nachwuchsreiter auch die Chance, an einem guten Tag ins Finale einzuziehen", sagt Wulschner. "Allerdings möchte ich in den nächsten Monaten noch einmal in einem großen Gestüt in die Lehre gehen."

Aber auch eigene Turniere helfen den Ruf der Höfe in den östlichen Bundesländern noch zu verbessern. Das Freiluftturnier in Gera und das Hallenturnier in Leipzig sind Terminplan fest verankert. Allerdings ist für das Publikum nicht ein großer Name wie Ludger Beerbaum oder Franke Sloothaak unbedingt wichtig. Die Freude über eigene Reiter und Pferde ist genauso groß und zeigt das gewachsen Selbstbewußtsein der gesamten Reitregion. Hilfreich war allerdings für den Erfolg auch, dass die gesamte Infrastrukur auf den Höfen neu errichtet und sehr pferdefreundlich gestaltet werden konnte. Gut möglich, dass bald ein Brandenburger Pferd den Preis von Brandenburg gewinnt.

Ingo Wolff

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