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Henry Gebauer mit Degen und Laserpistole.

© Bettina Stöß/Top Sportmarketing

Nachwuchssportler des Monats Juli: Henry Gebauer

In unserer neuen Rubrik stellen wir Ihnen regelmäßig den Berliner Nachwuchssportler des Monats vor. Im zweiten Teil der Serie wird der Gewinner des Monats Juli gekürt: Der moderne Fünfkämpfer Henry Gebauer.

Von Benjamin Apitius

Henry Gebauer hat Sommerferien. Und natürlich geht der Berliner da jeden Tag schwimmen. Und fechten. Und reiten. Und laufen. Und schießen. Der 15-Jährige vom TSV Spandau ist deutscher B-Jugend-Meister im Modernen Fünfkampf.

Damit angefangen hat für ihn alles vor fünf Jahren. Er war da schon lange Zeit im Schwimmverein. Und schwamm. Und schwamm. Und schwamm. Es ödete ihn bald an, immer dieses Schwimmen. Sein damaliger Trainer hatte einen glücklichen Einfall für den Zehnjährigen. Die ultimative Herausforderung: Moderner Fünfkampf. „Es ist eine sehr anspruchsvolle und abwechslungsreiche Sportart“, sagt Gebauer. „Eben nicht nur Schwimmen.“ Bei den fünfstündigen Wettkämpfen stehen für ihn nun im Wasser 200 Meter Freistil auf dem Programm, ein Standardparcours auf dem Pferd, Fechtkämpfe nach dem Jeder-gegen-Jeden-Prinzip und eine dem Biathlon nachempfundene Kombination aus einem 2000-Meter-Lauf und Schießen mit einer Laserpistole auf einen zehn Meter entfernten Punkt.

„Das kitzelt mich“, sagt Henry Gebauer. Das Sich-immer-wieder-neu-konzentrieren-müssen. Falls die vorherige Disziplin in die Hose gegangen ist, sei das sehr einfach, „weil man es dann in der nächsten besser machen möchte“. Doch wenn man vorne liegt in der Gesamtwertung, und einen Vorsprung aus dem Wasser plötzlich auf einem unbekannten Pferd verteidigen soll, ja, „das kitzelt mich“.

In Schulzeiten trainiert der 15-Jährige mehr als 20 Stunden in der Woche, dafür darf er teilweise seinen Unterricht unterbrechen. Mit dem Degenfechten hatte er zu Beginn die größten Schwierigkeiten. Denn auch als Talent in vielen Sportarten ist die Planche für ihn ein unbekannter Ort gewesen. Dagegen das Laufen, „da räume ich mittlerweile die meisten Punkte ab“.

Für einen deutschen Jugend-Meister ist der Sport mehr als ein Hobby, natürlich, „ich habe ja kaum Zeit für etwas Anderes“. Henry Gebauer will dabei bleiben, dafür hat er einfach schon zu viel investiert. Beim Stichwort Olympische Spiele, da bricht dann ganz kurz die Stimme des Heranwachsenden und verrät sein wahres Alter: „Das wäre schon ein Traum, klar.“

Eine große Reise steht in den Sommerferien noch an. Dafür trainiert Henry Gebauer seit Ferienbeginn sechs Stunden am Tag. In Sankt Petersburg wartet bei den Jugend-Europameisterschaften die nächste Herausforderung.

An jedem ersten Dienstag des Monats stellen wir hier den Berliner Nachwussportler des Monats vor. Mehr Informationen zur Wahl finden Sie unter: www.tagesspiegel.de/nachwuchssportler

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