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Ich bin grad Berliner. Nowitzki macht sich in Albas Halle fit.

© dapd

NBA-Star: Dirk Nowitzki trainiert bei Alba

Der Basketball-Star hetzt in Berlin von einem Termin zum nächsten. Nebenbei trainiert er, um fit für die EM zu werden.

Berlin - Dirk Nowitzki kann sich derzeit vor Terminen nicht mehr retten. Kaum ist Deutschlands bester Basketballer nach den Dreharbeiten in einem schwarzen Multivan vorgefahren und, die Sporttasche schulternd, in Alba Berlins Trainingshalle verschwunden, da fragen zwei Jugendspieler auf der Treppe, ob er nicht Lust habe, am Abend bei einem Konzert vorbeizuschauen, „alles ganz ungezwungen“. „Klar, wenn ich Zeit hab, komm ich vorbei, gib mir mal deine Handynummer“, antwortete der wohl bodenständigste Basketball-Star der Welt. Es wird nur immer schwerer für den 33-Jährigen, Freiräume im Terminkalender zu finden.

Seit Dienstag ist Nowitzki in Berlin, um einen Werbespot für eine Bank zu drehen, die gleichzeitig sein Sponsor und auch Unterstützer der Nationalmannschaft ist. Daneben arbeitetet er daran, nach Verletzungen und Urlaub fit für die EM in Litauen im September zu werden. „Wir blasen momentan ganz schön die Backen auf, sind von morgens acht bis abends unterwegs“, sagt Nowitzkis Mentor Holger Geschwindner, der versucht, seinen Schützling konsequent abzuschirmen, um in Ruhe mit ihm zu trainieren. „Er soll ja bei der EM herumspringen können.“

Lange versuchte Geschwindner, Nowitzkis Besuch geheim zu halten, dann twitterte der 2,13-Meter-Mann selbst von einem Berlinbesuch. Vor der Trainingshalle sammelte sich am Mittwoch eine Reportertraube, verfolgte den Riesen durch halb Berlin. Alba wurde erst am Abend erlaubt, ein Bild von Nowitzki mit Team-Manager Mithat Demirel, einem Freund aus Nationalmannschaftstagen, auf die eigene Homepage zu stellen.

Der wundert sich über das Interesse. „Es ist eigentlich jedes Jahr ein paar Tage hier“, sagt Demirel. „Wir sind eben befreundet und telefonieren oft, da ist es normal, dass man ihm anbietet, unter besten Bedingungen zu trainieren.“ Dass sein Besuch diesmal so großes Aufsehen erregt, sieht Demirel der NBA-Meisterschaft geschuldet, die Nowitzki vor anderthalb Monaten als erster Deutscher gewonnen hat. In Berlin erhält der medienscheue Nowitzki derzeit einen Vorgeschmack davon, was ihm an Aufmerksamkeit bevorstehen könnte, sollte er etwa doch entscheiden, bei einem streikbedingten Ausfall der kommenden NBA-Saison in Deutschland oder gar in Berlin zu spielen. Ungestörtes Training ist kaum noch möglich für den Hoffnungsträger der deutschen Nationalmannschaft, die dank seiner Zusage hofft, sich bei der EM in Litauen für die Olympischen Spiele 2012 zu qualifizieren. „Das ist natürlich alles nicht einfach für ihn“, sagt Demirel, „aber das zeigt, was er alles auf sich nimmt, um für die EM fit zu werden.“

Für Alba Berlin macht er sich noch nicht fit. Ein möglicher Wechsel nach Deutschland sei „noch so weit weg“, sagt Demirel, „wir freuen uns einfach, dass wir mal die Zeit haben, über Privates zu reden“.

Und so wird sich Nowitzki am Freitag schon aus Berlin verabschieden. Es geht weiter zum Einzeltraining Richtung Würzburg, bevor er am 16. August wieder zur Nationalmannschaft stößt. Doch er kommt noch einmal zurück nach Berlin. Am 28. August jagt wieder ein Termin den anderen. Erst soll er von Bundespräsident Christian Wulf das Silberne Lorbeerblatt erhalten, dann steht ein Testspiel gegen China an.

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