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Sport: Neubarth puzzelt gut

Schalkes neuer Trainer feiert zum Einstand einen 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg

Von Felix Meininghaus

Gelsenkirchen. Die Angelegenheit war schon am Freitag Abend gewöhnungsbedürftig: Da saßen Huub Stevens und sein Assistent Holger Gehrke im Dortmunder Westfalenstadion auf der Bank und daneben war kein Rudi Assauer. Man wird sich daran gewöhnen müssen, den Holländer ohne sein Zigarre qualmendes Alter ego zu erleben. An der Seite von Schalkes Manager hat Frank Neubarth Platz genommen. Der ehemalige Profi von Werder Bremen erlebte beim 1:0 (0:0) des Pokalsiegers gegen den VfL Wolfsburg seine Premiere als Erstliga-Trainer. Dank dem späten Treffer des Belgiers Sven Vermant hat Neubarth vor 58 645 Zeugen in der Schalker Arena einen glücklichen Einstand erlebt. Was auch daran lag, dass er seine Aufgabe überzeugend löste.

Aufgrund der Ausfälle von Stammkräften wie Wilmots, Waldoch, Oude Kamphuis und van Kerckhoven geriet die Aufstellung zu einem anspruchsvollen Puzzle. Am Ende lief Asamoah als rechter Verteidiger auf und Mpenza gab nach seiner Einwechselung einen Rechtsaußen. Heraus kam ein mäßiger, aber erfolgreicher Auftritt. Vor allem in der weitgehend ereignisfreien ersten Halbzeit taten sich die Gastgeber schwer, ihren Rhythmus zu finden. Neubarth hatte sich „vor allem im spielerischen Bereich mehr erhofft".

Tatsächlich war die Vorstellung der Schalker so ärmlich, dass die Zuschauer nach 75 Minuten anfingen zu pfeifen. Auf Schalke lassen sich die Fans zu solchen Kundgebungen nicht alle Tage animieren. Und hätte Wolfsburgs Martin Petrow in der 86. Minute mit seinem Freistoß nicht den Pfosten, sondern das Tor getroffen. . . So war Vermant der Siegtreffer vorbehalten, über den Wolfsburgs Keeper Klaus Reitmaier sagte, „so kurz vor Schluss darf man einfach keinen so frei zum Schuss kommen lassen".

Dennoch wird sich Neubarth in seinem Wunsch nach neuen Spielern bestätigt sehen. Assauer hat bereits versprochen, „den Markt sehr genau zu sondieren und bei Gelegenheit zu sehen, was in der Kriegskasse ist." Das Bemühen ist spürbar bei Schalkes starkem Mann, dem Trainernovizen gute Bedingungen zu verschaffen.

Und so konnte Neubarth entspannt nach dem Spiel sagen, dass er sich über den Druck, unter dem er steht, „nicht so viele Gedanken“ mache. „Ich versuche, meine Konzentration auf andere Dinge zu lenken.“ Ein Umstand hat ihn bei seiner Premiere in der brodelnden Arena im Vergleich zu Spielen auf der Bank von Werder Bremens Amateuren allerdings doch schwer beeindruckt: „Du brüllst wie ein Stier, aber zehn Meter neben Dir versteht Dich keiner mehr."

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