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Sport: Nicht perfekt, nur schnell

Bode Miller wird Abfahrts-Weltmeister

Berlin/Bormio Bode Miller trug eine Sonnenbrille, man konnte seine Augen nicht sehen. Man konnte auch nichts in seinem Gesicht lesen. Es blieb ausdruckslos, Neben ihm stand sein Landsmann Daron Rahlves aus Kalifornien, und schüttelte langsam den Kopf. Es war nicht ganz klar, weshalb. Vielleicht weil Rahlves einfach nicht glauben wollte, dass er jetzt in Bormio bei der Ski-WM Vize-Weltmeister in der Abfahrt geworden war und Miller Weltmeister? Michael Walchhofer, der Titelverteidiger, fuhr auf Platz drei. Österreichs Fans tröstet das nicht.

Was hat Bode Miller gedacht? Was fühlt einer nach so einem Sieg, der immer sagt: „Gewinnen ist nicht das Ziel. Am wichtigsten ist es, das perfekte Rennen zu fahren.“ Aber Miller fuhr nicht perfekt. „Ich habe im unteren Teil zu viele Fehler gemacht. Es hat sich nicht angefühlt wie ein Sieglauf“, hatte er gesagt, als die anderen Favoriten nicht im Ziel waren. Also kein wirklicher Grund zur Freude, dieser Titel? Auch wenn es das zweite WM-Gold ist. Den Super-G hatte er auch schon gewonnen. Und nun ist er auch noch der erste US-Amerikaner, der Abfahrtsweltmeister wurde.

Aber natürlich zählte auch das Resultat für Miller, diesmal jedenfalls. Es war schließlich die Abfahrt. Diesmal ging es auch um die Ehre. Diese Disziplin betrachten die Österreicher als ihre wichtigste. Miller strebte mit aller Gewalt diesen WM-Titel an. Er wollte den Österreichern zeigen, dass er sie auch auf diesem Feld beherrscht, in entscheidenden Rennen jedenfalls. Er hat es gezeigt. Tsp

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