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Sport: Nicht souverän, aber Spitze

Nach dem 4:2 bei Energie Cottbus übernimmt der FC Schalke 04 die Tabellenführung

Kein Wunder, dass Schalkes Trainer Mirko Slomka breit grinste und seine Spieler unmittelbar nach dem Schlusspfiff liebevoll auf dem Platz herzte. Schließlich hatte sein Team gerade bei Energie Cottbus mit 4:2 (2:2) gewonnen und nach den Ausrutschern der Konkurrenz aus Bremen und Stuttgart die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga übernommen. Drei Siege aus den vergangenen drei Partien, die die Westfalen trotz der ständigen Querelen und internen Diskussionen zu Stande brachten, beeindruckten selbst den Schalker Fußballlehrer. „Die Mannschaft kann sich auf den Punkt konzentrieren“, sagte Slomka, „man gibt ihr etwas vor und sie setzt es auch um, das macht mich stolz“, sagte Slomka. Er wolle die Tabellenführung in der kommenden Woche erst einmal genießen.

Doch Cottbus hatte es den Westfalen zunächst auch leicht gemacht. Denn es lief bereits die 28. Minute, als sich die Gastgeber erst dazu entschieden, an dieser spannenden Partie im Stadion der Freundschaft teilzunehmen. Das Team von Trainer Petrik Sander wirkte bis zu diesem Zeitpunkt, als würde es vor Respekt geradezu erstarren. Von der zuletzt so erfolgreichen Taktik, die vor allem von Aggressivität und Leidenschaft geprägt war und mit der sich Cottbus zu einem Überraschungsteam der Bundesliga entwickelt hat, war nichts zu sehen. Harmlos blieben Sanders Spieler bis dahin und ermöglichten den Schalkern nicht nur eine komfortable Führung durch Treffer von Hamit Altintop und Kevin Kuranyi. Sie überließen den Westfalen auch nahezu kampflos das Feld.

Erst nach einem völlig verunglückten Flankenball von Vlad Munteanu, den der schlecht postierte Schalker Torhüter Manuel Neuer gerade noch abwehren konnte, kam Stürmer Sergiu Radu im Strafraum der Westfalen erstmals an den Ball und belebte sein Team mit dem Anschlusstreffer wieder neu. Während die Schalker ihre zuvor gezeigte spielerische Dominanz aufgaben, erhöhten die Gastgeber ihre Einsatzbereitschaft deutlich. Der Lohn für die Mühen: Der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer, wiederum durch Sergiu Radu.

In der hart umkämpften Partie, deren spielerisches Niveau sich allerdings in der zweiten Halbzeit zunehmend verschlechterte, erzielte Christian Pander mit einem Freistoß den erneuten Führungstreffer zum 3:2. Danach versuchte Cottbus zwar noch einmal alles, der Begegnung erneut eine Wendung zu geben, doch die Schalker agierten überaus souverän. „Von der Qualität ist Schalke uns überlegen, sie haben verdient gewonnen“, sagte Sander. Und spätestens als Levan Kobiaschwili nach schöner Vorarbeit des überaus agilen Kevin Kuranyi das Ergebnis noch auf 4:2 erhöhte, war der vierte Auswärtserfolg in dieser Saison besiegelt. „Wir haben das in Ruhe und Besonnenheit zu Ende gespielt“, sagte Mirko Slomka und ging mit einem breiten Lächeln.

In Cottbus aber diskutierte man noch länger eine Szene aus der 70. Minute, als Francis Kioyo nach einem Rempler von Mladen Kristajic im Strafraum stürzte. Es war nicht die erste Entscheidung in dieser Saison gegen Cottbus. „Wir sind zum dritten Mal benachteiligt worden“, sagte Sander. An der Niederlage aber änderten die Beschwerden nichts mehr.

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