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Sport: Nichts müssen, alles können: Meister Dortmund startet in die Saisonvorbereitung

Dortmund - Diese Stadt ist auch mehr als sechs Wochen nach dem Ende der Saison noch in Wallung: Wer über die B1 nach Dortmund kommt, sieht Dutzende Bäume, deren Stämme mit schwarz-gelbem Stoff umwickelt sind. Und unter dem Hinweisschild zum Stadion prangt seit kurzem in großen Lettern: „Double Stadt“.

Dortmund - Diese Stadt ist auch mehr als sechs Wochen nach dem Ende der Saison noch in Wallung: Wer über die B1 nach Dortmund kommt, sieht Dutzende Bäume, deren Stämme mit schwarz-gelbem Stoff umwickelt sind. Und unter dem Hinweisschild zum Stadion prangt seit kurzem in großen Lettern: „Double Stadt“. Den Eindruck, als können es die Dortmunder gar nicht erwarten, dass es wieder los geht, bestätigt der Trainer: „Ich hätte schon vor eineinhalb bis zwei Wochen wieder anfangen können“, sagte Jürgen Klopp gestern bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz. Da schaute die Welt allerdings noch auf das Treiben bei der Europameisterschaft.

Doch auch wenn die EM mittlerweile beendet ist, muss sich der Meister der vergangenen beiden Jahre noch zügeln, bis er am 24. August im heimischen Stadion gegen Werder Bremen die neue Spielzeit eröffnet. Bis dahin gilt es, sich in Form zu bringen. Zuerst geschieht das in Österreich, wenn die EM-Fahrer aus Deutschland, Polen und Kroatien wieder zum Kader gestoßen sind, geht es zum zweiten Trainingslager in die Schweiz. Der Aufgalopp in der Heimat begann gestern mit den üblichen Laktattests, wobei Klopp davon ausgeht, dass die Werte bei allen Akteuren im grünen Bereich sind. „Die Strahlkraft von Borussia Dortmund ist mittlerweile so groß, dass die Jungs im Urlaub mehr gelaufen sein werden als je zuvor.“

Überhaupt ist das Selbstbewusstsein übergroß, was kaum verwundert nach drei Titeln in zwei Jahren. Klopp spricht davon, es sei „ein realistisches Ziel, die Champions League anzupeilen, darüber hinaus müssen wir allerdings nichts“. Im Vorjahr, als der BVB ebenfalls als Meister in die Saison gestartet war, hatte der Klub lediglich das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs angestrebt. In Dortmund wachsen die Ansprüche langsam, aber sie wachsen. Dass sich der Klub dennoch wieder in seiner Lieblingsrolle als Herausforderer positionieren kann, dafür hat die Konkurrenz aus München mit der Verpflichtung von Matthias Sammer als Sportdirektor gesorgt. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat an der Personalie „allein der Zeitpunkt überrascht“, der Umstand selbst dagegen kaum: „Es war klar, dass Matthias Sammer irgendwann da landet.“ Klopp sieht in der Personalie für sein Team sogar Vorteile: „Die Verhältnismäßigkeiten im deutschen Fußball sind dadurch wieder zurechtgerückt worden: Die Bayern sind Favorit und müssen Meister werden.“ Und die Dortmunder dürfen es sich mal wieder in deren Windschatten bequem machen. Es gibt Schlimmeres, wobei sich der BVB seiner Stärke durchaus bewusst ist. Sportdirektor Michael Zorc sagt: „Sowohl die einzelnen Spieler, als auch die gesamte Mannschaft sind in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende.“ Felix Meininghaus

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